26.02.2024

Das nachhaltige Leder – Revoltech im Interview

Tierische Produkte haben in der Regel einen höheren CO2-Fußabdruck als vegane Alternativen und gelten deshalb als weniger nachhaltig. Der Begriff Vegan lässt hierbei meistens auf die Ernährungsweise schließen, doch umfasst es noch viel mehr. Allein in Deutschland werden jährlich rund acht Millionen Quadratmeter Leder produziert, 75 Prozent davon für Autos und Möbel. Auch in diesem Bereich können vegane Alternativen eingesetzt werden, um die Umweltbelastung zu senken. Science4Life-Alumni Revoltech entwickelt eine dieser Lederalternativen und hat bereits mit einem namhaften Automobilhersteller zusammengearbeitet und gerade sein erstes eigenes Produkt herausgebracht. Im Science4Life-Interview verrät Gründer Lucas Fuhrmann, warum er sich dafür entschieden hat, Leder nachhaltiger zu machen und welche Pläne das Start-up für die Zukunft hat. 

 

Was macht euer Start-up?
Revoltech hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von LOVR™, einer nachhaltigen und biologisch abbaubaren Lederalternative, konzentriert. LOVR™ wird aus landwirtschaftlichen Hanffaser-Reststoffen hergestellt und bietet damit eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Leder und Kunstleder.

Welche Intention hattet ihr bei der Gründung?
Bei der Gründung von Revoltech lag der Fokus darauf, eine nachhaltige Lösung für die Textil- und Lederindustrie zu schaffen. Das Ziel war es, ein Produkt zu entwickeln, das sowohl umweltfreundlich als auch praktisch ist und die negativen Auswirkungen der traditionellen Lederproduktion auf die Umwelt reduziert.

Inwiefern war Science4Life dabei für euch von Bedeutung?
Die Teilnahme am Science4Life Venture Cup war für Revoltech von großer Bedeutung. Es bot uns nicht nur eine Plattform, um unsere Ideen zu präsentieren und Feedback zu erhalten, sondern auch Zugang zu einem Netzwerk von Experten, Mentoren und potenziellen Investoren. Die Anerkennung und Unterstützung durch Science4Life half uns, unser Geschäftsmodell zu validieren und unsere Sichtbarkeit in der Branche zu erhöhen.

Welcher ist der größte Fehler, den ihr bei der Gründung gemacht habt? Was habt ihr daraus gelernt?
Einer der größten Fehler war es, die Herausforderungen der Skalierung unseres Produktionsprozesses zu unterschätzen. Wir lernten schnell, dass es entscheidend ist, flexibel zu bleiben, sich anzupassen und kontinuierlich zu testen, um die Qualität und Konsistenz unseres Produkts bei größeren Produktionsmengen sicherzustellen.

Wie sieht eure Lederalternative heute im Vergleich zum ersten Prototypen aus?
Der heutige Stand von LOVR™ ist das Ergebnis jahrelanger Experimente und Verbesserungen. Im Vergleich zum ersten Prototypen haben wir sowohl die Haptik als auch die Optik deutlich verbessert. LOVR™ fühlt sich jetzt weicher an und hat eine ansprechendere Ästhetik, die besser mit traditionellem Leder konkurrieren kann.

Ihr habt Ende letzten Jahres euer erstes eigenes Produkt gelauncht. Welche weiteren Produkte sind geplant?
Wir planen, LOVR™ als Produkt auf den Markt zu bringen, um verschiedene Branchen wie Mode und Automobilindustrie zu bedienen. Ohne zu viel zu verraten, arbeiten wir an einigen spannenden neuen Anwendungen für LOVR™, die dessen Vielseitigkeit und Nachhaltigkeit weiter unterstreichen werden.

Was waren die größten Herausforderungen von der Planung bis zum Launch?
Eine der größten Herausforderungen war die Sicherstellung der Produktqualität und -konsistenz bei gleichzeitiger Skalierung der Produktion. Außerdem war es eine große Herausforderung, die richtigen Partner für die Lieferkette und Produktion zu finden, die unsere Nachhaltigkeitswerte teilen.

Warum muss man heutzutage Nachhaltigkeit in den Prozessen schon ab dem Geschäftskonzept/Businessplan mitdenken?
Die heutige Zeit ist von Umweltkrisen wie Klimawandel, Erschöpfung der Ressourcen und Umweltverschmutzung geprägt. Somit ist es unerlässlich, Nachhaltigkeit bereits im Kern des Geschäftskonzepts und des Businessplans zu verankern. Bei Revoltech sind wir uns unserer ökologischen Verantwortung bewusst. Dieses Bewusstsein ist der Grundstein unserer Forschung. Unsere Mission, eine nachhaltige Alternative zu traditionellen Materialien zu bieten, spiegelt die Dringlichkeit wider, mit der wir die Herausforderungen unserer Zeit angehen müssen.

Darüber hinaus erfordert die aktuelle Marktdynamik eine transparente und authentische Kommunikation über die Umweltauswirkungen von Produkten. Kunden und Investoren fordern zunehmend nachhaltige Lösungen und bevorzugen Unternehmen, die eine klare Vision für eine nachhaltige Zukunft haben. Wer Nachhaltigkeit in jedem Schritt des Prozesses einbettet, positioniert sich als verantwortungsbewusster Akteur auf einem globalen Markt.

Die Einbeziehung der Nachhaltigkeit von Grund auf hat auch uns die Türen zur Innovation geöffnet und es uns ermöglicht, Prozesse zu überdenken und neu zu gestalten, um die Effizienz zu steigern und die Auswirkungen zu verringern. So schaffen wir von Anfang an ein Produkt, welches sowohl für die Umwelt als auch für die Gesellschaft von Vorteil ist. Wir setzen nicht nur auf kurzfristige Gewinne, sondern fördern Innovationen, die über konventionelle Grenzen hinausgehen. Auf diese Weise können wir Materialien wie LOVR™ entwickeln, die nicht nur umweltfreundlich, sondern auch vollständig biologisch abbaubar und recycelbar sind.  

Wir sind überzeugt, dass die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit im Geschäftskonzept eine Investition in die Zukunft ist – eine Zukunft, in der Unternehmen führend sein werden, indem sie innovative, umweltfreundliche Lösungen bieten, die den Planeten schützen und gleichzeitig neue Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten eröffnen.

Ihr habt mit dem Automobilhersteller KIA für ein Konzeptauto zusammengearbeitet. Wie kam es dazu und sind weitere Projekte wie dieses geplant?
Die Zusammenarbeit mit KIA entstand aus unserem gemeinsamen Interesse an nachhaltigen Materiallösungen. Diese erfolgreiche Partnerschaft hat die Tür für weitere Kooperationen in der Automobilindustrie geöffnet. Wir planen definitiv, ähnliche Projekte in der Zukunft zu verfolgen.

Was sind eure Pläne für 2024?
Für 2024 planen wir, unsere Marktposition weiter zu stärken, unsere Produktionskapazitäten zu erweitern und neue Partnerschaften in verschiedenen Branchen zu etablieren. Unser Ziel ist es, LOVR™ als führende nachhaltige Lederalternative auf dem Markt zu etablieren und einen positiven Einfluss auf die Textilindustrie zu haben.

 

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28.04.2025

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Das ist die Businessplanphase von Science4Life

17.03.2025

Aus Ideen entstehen Unternehmen – mit dem Science4Life Venture Cup und Science4Life Energy Cup unterstützen wir Gründer dabei, ihre Geschäftsidee zu realisieren. Gründer aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie haben noch bis zum 14. April 2025 die Chance, ihre Businesspläne in Form von Read-Decks online einzureichen. So profitieren Teilnehmer von einer Teilnahme bei Science4Life Das Besondere am Science4Life Businessplan-Wettbewerb: Unser Netzwerk. Erfahrene Branchen-Experten, Rechtsanwälte, Marketing-Profis sowie Business Angels und Investoren arbeiten seit Jahrzehnten mit uns zusammen, um Gründer zu fördern. In der Businessplanphase können sich die Gewinner auf Preisgelder in Höhe von rund 77.000 Euro freuen. Der Businessplan-Wettbewerb besteht aus drei Phasen: Ideenphase, Konzeptphase und Businessplanphase. Während den Bewerbungsphasen profitieren Start-ups außerdem von Online-Seminaren unserer Experten. Heute erklären wir im Detail, wie die Businessplanphase abläuft. Das Read-Deck als Grundstein der Unternehmensgründung Ziel der dritten und letzten Phase des Businessplan-Wettbewerbs ist es, Gründer bei der Ausarbeitung eines fundierten Businessplans in Form eines Read-Decks zu unterstützen. Denn das Read-Deck ist das Dokument, das wegweisend für die Zukunft eines Start-ups ist. Egal ob bei der Suche nach Business Angels, Venture-Capital-Gebern oder Geschäftspartnern – immer mehr Akteure bewerten das Potential anhand eines Read-Decks statt des klassischen Businessplans in schriftlicher Form. Deshalb müssen die Unterlagen auch die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse der Stakeholder erfüllen. Aber nicht nur während der Gründung sind Businessplan und Read-Deck essentiell, auch als Steuerungs- und Kontrollinstrument übernehmen sie eine wichtige Funktion: Die definierten Unternehmensziele und Planungen dienen nämlich auch dazu, das große Ganze im Blick zu behalten, auf die gesetzten Meilensteine hinzuarbeiten und sich zu fokussieren. Die Bewerbung zur Businessplanphase Der Einstieg in den Science4Life Venture Cup und den Science4Life Energy Cup ist jederzeit möglich. Für die Businessplanphase kann man sich also auch bewerben, wenn man an den vorherigen beiden Wettbewerbsrunden nicht teilgenommen hat. Die Teilnahme am Wettbewerb ist simpel: Die Einreichung des Businessplans findet online über die Science4Life-Webseite statt. Die Teilnehmer müssen sich registrieren, ihren Businessplan in Form eines Read-Decks über das Science4Life-Portal hochladen und erhalten dann eine Teilnahmebestätigung. Science4Life hat über die letzten 27 Jahre ein Expertennetzwerk mit über 300 Partnern aus den jeweiligen Fachbereichen und Branchen sowie aus Rechts- und Patentanwälten, Marketing- und Finanzprofis, Business Angels, Investoren und vielen weiteren Experten aufgebaut. Einige von ihnen bewerten auch die eingereichten Read-Decks: Jedes Gründerteam erhält eine individuelle, schriftliche Einschätzung der Stärken und Schwächen des Read-Decks und damit auch zum Gründungsvorhaben. Die Start-ups haben so die Möglichkeit, das Feedback in Ruhe einzuarbeiten und ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln. Die Bewertungen werden von Gutachtern aus verschiedenen Fachrichtungen, wie beispielsweise Forschung, Marketing, Unternehmensberatung oder Patentrecht, abgegeben. Die unterschiedlichen Blickwinkel geben den Teilnehmern ein umfassendes Feedback in allen wichtigen Bereichen. So profitieren die Gewinnerteams von der Teilnahme an der Businessplanphase Neben den Bewertungen, die alle Gründerteams bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee unterstützen, erhalten die fünf besten Teams des Venture Cup und die drei besten Teams des Energy Cup zusätzlich die Möglichkeit, an den Academy-Days, einem mehrtägigen Workshop, teilzunehmen. Dabei haben sie die Gelegenheit sich intensiv mit verschiedenen hochkarätigen Experten aus Wissenschaft, Industrie und Finanzwelt auszutauschen. Mit den Branchen-Experten werden die Stärken und Schwächen des Geschäftsmodells und des Read-Decks diskutiert, mit Kommunikationsfachleuten wird der dazugehörigen Präsentation der letzte Feinschliff verpasst. Denn die besten fünf Teams des Venture Cup und die besten drei Teams des Energy Cup präsentieren ihre Geschäftsideen vor der Science4Life-Experten-Jury.  Diese legt anschließend die endgültige Reihenfolge der Plätze fest. Preisgelder für die besten fünf Start-ups des Venture Cup  runden den Gewinn ab  Das Preisgled für den 1. Platz im Venture Cup liegt bei 25.000 Euro. Auch die drei besten Teams des Energy Cup können sich über Preisgelder freuen – auf den Gewinner des Energy Cup warten 10.000 Euro. Weitere Informationen zur Businessplanphase und für die Erstellung eines Read-Decks Hilfestellung zum Businessplan bekommen Start-ups schon vor der Einreichung des Businessplans: Das Science4Life-Handbuch gibt detaillierte Informationen, wie ein Businessplan in Form eines Read-Decks aufgebaut und wie die Inhalte aufbereitet sein sollten.

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Zukunftsweisende Lösungen aus Life Sciences, Chemie und Energie – die Gewinner der Konzeptphase 2025

13.03.2025

Blueprint Biomed, EpiCure, Plantman, QuantiLight und TimeTeller holen sich den Sieg in der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup. Beim Science4Life Energy Cup gewinnen Qkera, Radiant Solar und TwinWatt. Neue Technologien, zukunftsweisende Lösungen und beeindruckende Start-ups – auch in diesem Jahr zeigt die Konzeptphase des Startup-Wettbewerbs, welche Innovationen das Potenzial haben, Märkte zu revolutionieren. Während sich die Gewinnerteams des Science4Life Venture Cup auf bahnbrechende Entwicklungen in den Bereichen Medizintechnik, Diagnostik und Biotechnologie konzentrieren, setzen die Gewinner des Science4Life Energy Cup auf nachhaltige Energiekonzepte für eine umweltfreundlichere Zukunft. Individuelle Coachings bei den Academy Days Bevor die besten fünf Geschäftskonzepte aus Life Sciences und Chemie sowie die besten drei Geschäftskonzepte aus dem Bereich Energie ausgezeichnet wurden, gab es für die besten 15 Teams der Konzeptphase wertvolle Coachings im Rahmen der Academy Days. Im Sparring mit jeweils einem persönlichen Coach verfeinerten die Teams ihre Geschäftsvorhaben und hatten die Gelegenheit, diese nochmals auf Plausibilität und Realisierungschancen zu prüfen. Zusätzlich wurden in Kleingruppen die individuellen und juristischen Fragestellungen rund um die Unternehmensgründung besprochen. Neue Ansätze in der Medizintechnik und Diagnostik Das sind die Gewinner der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup: Blueprint Biomed aus Berlin entwickelt innovative Lösungen für die Knochenregeneration. Der aktuelle Goldstandard erfordert dabei oft zusätzliche Eingriffe zur Gewebeentnahme. Das Start-up bietet eine effizientere und patientenfreundlichere Alternative: Ein resorbierbares Biomaterialimplantat, das die körpereigenen Regenerationsmechanismen aktiviert – ganz ohne zusätzlichen Eingriff. Aktuelle Blutkrebs-Medikamente scheitern häufig an Resistenzbildung, geringer Wirksamkeit und starken Nebenwirkungen. Der Wirkstoff von EpiCure aus München, Carbacitabin (CAB), greift gezielt in gestörte epigenetische Mechanismen ein und überwindet diese Limitierungen. Die präklinischen Daten belegen: Das Start-up kann Blutkrebspatienten eine effektive und äußerst gut verträgliche Therapieoption bieten. Plantman aus Köln entwickelt pflanzliche therapeutische Proteine zur Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen. Der innovative Ansatz zielt auf die schädliche Proteinansammlung bei der Huntington-Krankheit ab und soll ihr Fortschreiten verhindern. Im Bereich der Diagnostik vereinfacht QuantiLight aus Heidelberg Blut-Tests auf Medikamentkonzentrationen für 23 Millionen chronisch Kranke. Mit einem handlichen Gerät und Blut aus der Fingerkuppe liefert es laborgenaue Ergebnisse in 15 Minuten – direkt von zu Hause. Das spart Patienten drei Stunden pro Test, senkt Kosten für das Gesundheitssystem und verbessert die Behandlung. Besonders nützlich ist es für Organtransplantierte und klinische Studien. Die TimeTeller GmbH aus Hamburg ermittelt den optimalen Tageszeitpunkt für die Medikamenteneinnahme, um Nebenwirkungen zu minimieren und die Wirksamkeit zu steigern. Die TimeTeller GmbH ist ein Spin-off der Charité – Universitätsmedizin Berlin und basiert auf der Forschung von Angela Relógio im Bereich Krebs und zirkadiane Rhythmen. Innovationen für eine nachhaltige Energiezukunft Die Gewinnerteams des Science4Life Energy Cup setzen auf nachhaltige Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft. Die Qkera GmbH aus Garching löst das größte Problem von Batterien der nächsten Generation durch einen innovativen Durchbruch bei der skalierbaren und günstigen Herstellung von keramischen Festkörperelektrolyten, die dünn, flexibel, hochleitend und sicher sind. Die Technologie entstand durch jahrelange Forschung am MIT/TUM durch Prof. Rupp und die Erfahrung von Andreas Weis im Bereich Nanomaterialien für Energieanwendungen. Radiant Solar aus Konstanz adressiert ein zentrales Problem der Energiewende: Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern (MFH) scheitern an ihrer administrativen und rechtlichen Komplexität. Mit dem Solarstrom-Verteiler von Radiant Solar löst das Start-up dieses Problem an der technischen Wurzel und macht Solaranlagen auf MFH so einfach wie auf Einfamilienhäusern – ganz ohne Mieterstrom oder Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung. Das Team von TwinWatt aus Darmstadt entwickelt eine neue Generation von Windkraftanlagen, die speziell für den Einsatz in Städten und Gewerbegebieten optimiert ist, wo Windenergie bislang ungenutzt blieb. Die optimierte Windführung des Start-ups beschleunigt selbst schwache Winde auf mehr als das Doppelte und steigert so die Energieausbeute erheblich. Die Anlage ist als eigenständige Energiequelle einsetzbar oder lässt sich ideal mit Photovoltaik kombinieren – für eine ganzheitliche, nachhaltige Stromversorgung. Jetzt für die Businessplanphase bewerben! Nach der erfolgreichen Konzeptphase startet nun die finale Runde des Science4Life Venture Cup und des Science4Life Energy Cup: die Businessplanphase. Teilnehmer erhalten professionelles Feedback zu ihrem vollständigen Businessplan in Präsentationsform, haben die Chance auf wertvolle Academy-Days und können attraktive Preisgelder gewinnen. Bewerben können sich alle Start-ups, die maximal zwei Jahre alt sind – auch ohne vorherige Teilnahme an der Konzeptphase. Jetzt anmelden unter www.science4life.de! Einsendeschluss ist der 14. April 2025.

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