21.02.2020

Erneuerbare Energien: So gestalten Start-ups die Energiewende

Nach langen Verhandlungen hat die Bundesregierung Anfang des Jahres einen neuen Beschluss rund um die Energieversorgung der Zukunft getroffen: Bis Ende 2038 soll in Deutschland kein Strom mehr aus Kohle erzeugt werden. Blickt man auf den aktuellen Stand der Technologie rund um grüne, erneuerbare Modelle, bleibt eine Frage offen: Ist das wirklich machbar? Denn egal, ob bei der Produktion, der Speicherung oder der Koordination innerhalb nachhaltiger Energieversorgungssysteme – alle Bereiche sind mit komplexen Anforderungen verbunden. In diesem Beitrag beleuchten wir einige Herausforderungen aus dem Bereich erneuerbare Energie und welche Lösungsansätze es bereits gibt.

Die Schattenseite der Solarenergie – und wie ein Energie Start-up sie sich zu nutzen macht
Eine Erfahrung, die wahrscheinlich jeder schon gemacht hat: Man stellt sich auf einen sonnigen Tag ein, genießt die Sonnenstrahlen auf der Haut und als es gerade am schönsten ist, ziehen Wolken auf. Was dem Menschen schlimmstenfalls die sommerliche Bräune ruiniert, wirkt sich auf Solaranlagen viel schlimmer aus. Das offensichtliche Problem: Photovoltaikanlagen sind auf Sonne angewiesen, um Energie zu produzieren. Liegen die Module im Schatten, wird zwar weiter Energie produziert, diese kann jedoch nicht in Strom verwandelt werden. Stattdessen wandelt sich die Energie in Wärme um und geht ungenutzt verloren. Ein weiteres weitreichendes Problem: Die Verschattung der Anlage führt langfristig zum Defekt der Module. Die perfekte Lösung liegt also in einer Technologie, die es erlaubt, die aus dem Schatten gewonnene Energie nutzbar zu machen. Das Energie Start-up BRC Solar hat ein System entwickelt, das genau das ermöglicht. Es wird einfach am entsprechenden Modul angebracht und erkennt, wann die Sonneneinstrahlung nur sehr gering ist. Genau dann aktiviert das Modul die Optimierungsschaltung. Diese sorgt dafür, dass die aus dem Schatten gewonnene Energie nicht in Form von Wärme verloren geht, sondern nutzbar bleibt. So wird die Leistung der gesamten Solaranlage erhöht und der Verlust von Energie verhindert.
Stabilere Stromversorgung durch die Kaffeemaschine
Die mangelnde Steuerbarkeit des Wetters bringt noch ein weiteres Problem mit sich: Die stetige, gleichmäßige Produktion von Energie ist nicht gewährleistet. Außerdem produzieren nachhaltige Lösungen nur im seltensten Fall genau so viel Energie, wie verbraucht wird. Das Resultat: Engpässe oder Überschüsse destabilisieren das Stromnetz. Um dieses Problem zu lösen, muss sämtliche Energie, die überschüssig produziert wurde, solange gespeichert werden, bis man sie bei einem Engpass benötigt. Aktuell sind unsere Stromnetze auf diese Herausforderung nicht ausgelegt. Vor allem bei den wetterabhängigen Energien, wie Solar- oder Windenenergie, wird das deutlich. Um das Stromnetz dennoch stabil zu halten, müssen neue Lösungen entwickelt werden, die sich flexibel an die unvorhersehbare Produktion anpassen. Das Energie Start-up KOENA Tec hat genau das getan. Bisher wird ihre Lösung hauptsächlich in der Gastronomie eingesetzt. Dazu wird ein intelligenter Zwischenstecker zwischen die Steckdose und ein Gastronomiegerät, wie beispielsweise eine Kaffeemaschine, gesteckt. Dieses wertet den individuellen Stromverbrauch des Geräts aus. Es werden verschiedene Geräte intelligent zusammengeschlossen und können sich gegenseitig und damit auch das Stromnetz stabilisieren. Weil keine neuen Geräte angeschafft, sondern bereits vorhandene Geräte durch den Adapter aufgerüstet werden, werden Ressourcen und Investitionskosten ganz im Sinne der Nachhaltigkeit eingespart.
30 Prozent weniger CO2 – dank eines einzigen Algorithmus
Die vielen neuen Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien bringen zwar großes Potenzial für eine grünere Zukunft, gleichzeitig steigt aber auch die Komplexität von Energiesystemen. Immer mehr verschiedene Anlagen, wie Windkraft- oder Photovoltaikanlagen, aber auch unterschiedliche Arten der Zwischenspeicherung, müssen in bestehende Versorgungssysteme eingebunden und miteinander in Einklang gebracht werden, um effizient zusammen zu arbeiten. Hierbei gilt: Je komplexer das System, desto schwieriger die Steuerbarkeit. Umgekehrt lässt sich diese Hürde mit einer präzisen Abbildung des jeweiligen Energiesystems überwinden. Je präziser das System, desto einfacher die Steuerung. Das Start-up Qantic hat das Problem erkannt und eine Lösung entwickelt, die komplexe energietechnische Systeme detailliert abbildet. Ein Algorithmus analysiert die verschiedenen Komponenten des Systems und ermittelt daraus eine Strategie zur Steuerung des gesamten Systems. So wird die Erzeugung, der Verbrauch und die Speicherung der Energie innerhalb des Systems optimiert. Dadurch können nicht nur CO2-Emmissionen um bis zu 30 Prozent reduziert, sondern auch der nutzbare Anteil erneuerbarer Energien erhöht werden.

Obwohl erneuerbare Energiequellen der Schlüssel zu einer grünen Zukunft sind, stecken viele Lösungsansätze noch in den Kinderschuhen. Auch weiterhin werden viel Forschung und neue Ideen notwendig sein, um die Zukunftsfähigkeit der Lösungen auszubauen und eines Tages komplett auf konventionelle Methoden der Stromerzeugung verzichten zu können. Vor allem Start-ups haben das Potenzial mit frischen Lösungsansätzen die Innovation in der Branche voranzutreiben. Science4Life unterstützt junge Gründer aus dem Energiebereich dabei, die Energiewende aktiv voranzutreiben. Mit dem Science4Life Energy Cup bietet die Gründerinitiative einen eigenständigen Wettbewerb, der exakt auf die Bedürfnisse und Fragestellungen von Energie Start-ups zugeschnitten ist. Experten aus der Branche kennen die Herausforderungen, Regularien und speziellen Anforderungen der Energiebranche und unterstützen Gründer von der ersten Idee bis zur Ausformulierung des Businessplans. Energie Start-ups, die ihren Businessplan bereits fertig haben, können ihn bis zum 17. April 2020 online beim Science4Life Energy Cup einreichen.

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Die Konzeptphase von Science4Life

28.11.2025

Noch bis zum 12. Januar 2026 können sich Start-ups für die Konzeptphase des Science4Life Startup-Wettbewerbs registrieren und ihre innovativen Geschäftskonzepte einreichen. Neben exklusivem Feedback durch die Science4Life-Experten profitieren Gründerteams vom großen Netzwerk und Weiterbildungsangeboten, wie den Science4Life Academy-Days. Die Konzeptphase zielt als zweite Phase des Science4Life Startup-Wettbewerbs darauf ab, Gründer aus den Branchen Life Sciences, Chemie und Energie auf ihrem Weg zum Businessplan zu unterstützen. Was ist eigentlich die Konzeptphase? Die Konzeptphase ist die zweite Wettbewerbsphase des Science4Life Startup-Wettbewerbs. Sie folgt auf die Ideenphase und bereitet die Teilnehmer auf die dritte und letzte Phase, die Businessplanphase, vor. In der Konzeptphase können Gründerteams ihr Geschäftsvorhaben und ihren Zielmarkt konzeptionell ausarbeiten. Das bietet jungen Unternehmerteams die Möglichkeit, ihre Gründung von Profis mit jahrelanger Praxiserfahrung einschätzen zu lassen und Feedback von den Science4Life-Experten zu erhalten. Wer kann an der Konzeptphase teilnehmen? Die Teilnahme an der Konzeptphase steht allen Start-ups aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie offen – unabhängig davon, ob sie bereits an der Ideenphase teilgenommen haben. Teilnahmeberechtigt sind alle Teams mit Gründungsabsicht sowie Unternehmen, deren Gründung nach dem 1. September 2023 erfolgt ist. Gründerteams aus der Life Sciences und Chemie Branche nehmen am Science4Life Venture Cup teil. Für Teams aus dem Bereich Energie gibt es mit dem Science4Life Energy Award eine eigene Auszeichnung. Wie läuft die Teilnahme ab? Um an der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup teilzunehmen, müssen Gründerteams ihr Geschäftskonzept vorstellen. Das muss in Form eines Read Decks stattfinden. Bei der Gliederung und Formulierung des Read Decks hilft auch das speziell für Science4Life entwickelte Handbuch. Gründerteams können dieses hier kostenlos downloaden. Die Beiträge können bis zum 12. Januar 2026 , 23:59 Uhr, online im Science4Life-Portal als PDF-Datei hochgeladen werden. Nach erfolgreicher Teilnahme werden die fristgerecht eingereichten und zugelassenen Wettbewerbsbeiträge durch verschiedene Branchenexperten begutachtet und bewertet. Das Science4Life Experten-Netzwerk besteht aus mehr als 300 Experten aus über 200 Institutionen und Unternehmen, die den Grundstein für einen regen Informations- und Erfahrungsaustausch bilden. Beteiligt sind Experten aus dem öffentlichen Recht, national und international agierende Konzerne, Patent- und Rechtsanwaltskanzleien, Universitäten und Hochschulen oder ehemalige Teilnehmer des Startup-Wettbewerbs. Durch dieses breit gefächerte Expertenwissen ist es möglich, die Teilnehmer auf jedem Fachgebiet ausgezeichnet zu unterstützen. Bei der Konzeptprämierung am 3. März 2026 werden die fünf besten Teams des Science4Life Venture Cup sowie das Gewinner-Team des Science4Life Energy Awards prämiert. Warum an der Konzeptphase des Science4Life Businessplan-Wettbewerb teilnehmen? Die Teilnahme an Online-Seminaren zu gründungsrelevanten Themen wie Patentrecht, Marktpotenzial, Marketing oder Investorensuche sowie das umfangreiche Expertenfeedback zum Geschäftskonzept sind nur einige Vorteile der Teilnahme am Science4Life Businessplan-Wettbewerb. Darüber hinaus können Start-ups ihr Netzwerk weiter ausbauen, von neu erlerntem Wissen profitieren, sich ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1.500 € im Venture Cup und 1.000 €, sowie ein individuelles Business-Coaching beim Energy Award sichern und sich als Team weiterentwickeln. Die zehn besten Teams des Venture Cup erhalten außerdem Zugang zu den Academy-Days. Diese sind speziell auf die Teams aus den einzelnen Bereichen zugeschnitten: Coaches mit jahrelanger Branchenerfahrung teilen ihr Wissen und klären wichtige Fragen bezüglich der Geschäftskonzepte. Dieser zweitägige Intensivworkshop gibt den Gewinnerteams die Möglichkeit, zusammen mit ihrem persönlichen Coach ihr Geschäftskonzept zu perfektionieren. Weitere wichtige Informationen Die Teilnahme am Science4Life Startup-Wettbewerb ist kostenlos. Auf der Science4Life-Webseite können sich Gründer über den Venture Cup und den Energy Award informieren.

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HighTech in Life Sciences, Chemie und Energie – Die Gewinner der Ideenphase

17.11.2025

Die Ideenphase des Science4Life Startup-Wettbewerb war ein voller Erfolg! Aus 124 Einreichungen wurden am Freitag die besten Geschäftsideen prämiert. In der Ideenphase des Science4Life Venture Cup gewinnen AngioDiagnostics, BioExoTec, MEDIRION, MucNova und Solidcryo. Beim Science4Life Energy Award überzeugt autonomIQ. Hier kommen alle Infos zu den Geschäftsideen der Gewinner. Am vergangenen Freitag war es wieder soweit: Die besten Geschäftsideen aus Life Sciences, Chemie und Energie wurden bei der Ideenprämierung online ausgezeichnet. Unter den 124 Einreichungen wurde besonders deutlich, wie stark das Bewusstsein der Teams für die Herausforderungen der Zukunft sind – und wie sehr die Teams auf neue Technologien wie Künstliche Intelligenz setzen. Von Machine- und Deep-Learning über die drängendsten Fragen der Quantentechnologie – die Teams wissen, was in Zukunft gesellschaftlich und wirtschaftlich relevant ist. Sie entwickeln beeindruckende Lösungen aus MedTech, Pharma und Digital Health und befassen sich im Energie-Bereich mit Fragen der Energienutzung und -speicherung. Austausch und Learnings beim digitalen Academy Day Bevor die Sieger verkündet wurden, hatten die zehn besten Teams aus den Bereichen Life Sciences und Chemie die Möglichkeit, ihr Wissen beim digitalen Academy Day zu erweitern. In individuellen Coachings und einzelnen Workshops konnten sie ihre Fragen zu den Themen Finanzierung, Marketing, Recht und Patent loswerden. Im Gründerdialog gab es spannende Einblicke aus dem Gründungsalltag und in einem Gastvortrag erfuhren die Teams, wie aus der Idee eine Finanzierung werden kann. Als Highlight wurden dann abschließend die Gewinner bekanntgegeben: Die Gewinner des Science4Life Venture Cup AngioDiagnostics aus Gießen arbeitet an der Früherkennung von krankhaften Erweiterungen der Aorta mittels verschlüsselter Machine Learning-Algorithmen. Diese basieren auf sogenannten Photoplethysmographie-Signalen – also Signalen, die mit optischen Verfahren aufgenommen werden. Das ermöglicht zum ersten Mal ein niederschwelliges und großflächiges Screening, sogar beim Hausarzt, alles mit höchster Datensicherheit. Der Blut- und Speicheltest von BioExoTec aus München erkennt Krebs bereits in Stadium I, wenn 90 Prozent aller Fälle noch komplett heilbar sind. Ein derartiger Test existiert bislang nicht. Er basiert auf den Forschungsarbeiten von Prof. Dr. Theodoraki seit 2016. MEDIRION aus Duisburg nutzt Sensorsysteme und Deep Learning-Methoden zur Erkennung von Rheuma. Das Ziel: Die Wartezeit von Rheumapatienten von aktuell 9 Monaten auf unter 2 Monate zu reduzieren und somit die Behandlung der Patienten vor Chronifizierung der Krankheit zu ermöglichen. MucNova aus Mainz entwickelt Brustkrebstherapien, die gezielt das Tumorprotein MUC1 adressieren – eine zentrale, bislang unzureichend genutzte Zielstruktur in der Onkologie. Mit innovativen molekularen Ansätzen will MucNova präzisere, wirksamere und besser verträgliche Behandlungen ermöglichen. Supraleitende Quantentechnologien benötigen Betriebstemperaturen unter -273,13°C. Zur Kühlung wird die seltene fossile Ressource Helium-3 benutzt – ein Nebenprodukt der Atomwaffenproduktion. Dadurch entstehen hohe Preissprünge und eine geopolitische Abhängigkeit der EU. Als nachhaltige Lösung bietet Solidcryo aus Augsburg patentierte magnetische Kühlung an, welche als einzige Alternative die relevanten Temperaturen erreicht. Der Gewinner des Science4Life Energy Award Mit dem Science4Life Energy Award würdigt Science4Life die beste Geschäftsidee aus der Energie-Branche. Hier überzeugte autonomIQ aus Darmstadt. In der Metallverarbeitung gehen enorme Mengen an Energie und Material durch ineffiziente CAM-Programmierung verloren. autonomIQ automatisiert diesen Prozess mithilfe von KI und erzeugt optimierte Werkzeugwege, die Bearbeitungszeiten, Energieverbrauch und Materialausschuss deutlich reduzieren. So hilft das Team Fertigungsbetrieben, ihre Produktion nachhaltiger und wirtschaftlicher zu gestalten. Im Gegensatz zu bisherigen Lösungen lernt die autonomIQ-Software kontinuierlich aus realen Fertigungsdaten und verbessert sich selbst. Dadurch entsteht eine intelligente, ressourceneffiziente Fertigungsplanung, die Energieeinsparung und Produktivität erstmals vereint. Die Konzeptphase startet – Jetzt anmelden! Ab sofort beginnt die Konzeptphase von Science4Life. Wir freuen uns, wenn dein Start-up mit dabei ist. Meldet euch dazu einfach bis 12. Januar 2026 online unter www.science4life.de an und reicht euer Geschäftskonzept in Form eines Read Deck ein. Eine Teilnahme ist sowohl für Teams möglich, die bereits an der Ideenphase teilgenommen haben, als auch für neue Teams. Ihr bekommt Zugang zum Science4Life-Netzwerk, Feedback von Branchenexperten sowie die Chance auf Preisgeld und die Teilnahme vor Ort an den zweitägigen Academy Days der Konzeptphase. Wir freuen uns auf eure Konzepte!

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Rückenwind für den letzten Schritt in die Klinik: ForTra fördert GMP-konforme Herstellung neuer Arzneimittelkandidaten und regulatorische Beratung

09.09.2025

Vom Labor zur ersten Anwendung am Patienten: Dieser kritische Übergang erfordert nicht nur wissenschaftliche Exzellenz, sondern auch die Bewältigung komplexer regulatorischer, technischer und finanzieller Anforderungen. Die gemeinnützige ForTra gGmbH für Forschungstransfer der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (ForTra) fokussiert ihre Förderung gezielt auf diese translationale Endphase: Projekte, bei denen ein neuartiger Arzneimittelkandidat, eine innovative Therapieform oder ein medizintechnisches Produkt die Schwelle zur klinischen Prüfung erreichen. Das Ziel besteht darin, den Eintritt in frühe klinische Studien (First-in-Human) zu beschleunigen und somit den Transfer patientenrelevanter Innovationen in die medizinische Versorgung substanziell zu fördern. „Unser Ziel ist es, Projekte so weit zu entwickeln, dass sie Anschlussfinanzierungen durch öffentliche Mittel oder Investoren erhalten können“, betont Prof. Dr. Martin Zörnig, Geschäftsführer der ForTra. „So schaffen wir die Brücke, damit innovative Forschung schneller den Weg zu Patientinnen und Patienten findet – unabhängig vom Krankheitsbild oder der Marktgröße.“ Ein Beispiel für diese Brückenfunktion ist die aktuelle GMP-Ausschreibung der ForTra zur Förderung der Herstellung neuer Arzneimittelkandidaten unter Good-Manufacturing-Practice-Bedingungen. Von den 37 eingereichten Projektskizzen der Ausschreibungsrunde 2025 werden ab sofort sechs Projekte mit insgesamt 4,7 Millionen Euro gefördert. Eines dieser Projekte widmet sich einer drängenden Herausforderung in der Infektionsmedizin. Forschende des Universitätsklinikums Köln um Prof. Dr. Dr. Jan Rybniker und Dr. Alexander Simonis haben vielversprechende, vollständig humane Antikörper identifiziert. Diese neutralisieren gezielt einen zentralen Virulenzfaktor des multiresistenten Bakteriums Pseudomonas aeruginosa. Das Bakterium verursacht insbesondere bei immungeschwächten und beatmeten Patientinnen und Patienten schwere Infektionen. Die Antikörper richten sich gegen das Typ-III-Sekretionssystem des Erregers und zeigen in präklinischen Modellen eine deutlich höhere Wirksamkeit als bisher verfügbare antikörperbasierte Ansätze. Das Ziel des Projekts besteht darin, diese Antikörper zu einer neuartigen, zielgerichteten Therapie zur Behandlung und Prophylaxe antibiotikaresistenter Infektionen weiterzuentwickeln. Doch auch vor der ersten klinischen Studie gibt es eine entscheidende Hürde: die komplexen regulatorischen Anforderungen. Genau hier setzt eine neue Ausschreibung der ForTra an, die im Sommer 2025 erstmals veröffentlicht wurde. Sie finanziert Beratungsleistungen spezialisierter Consulting-Unternehmen zur Vorbereitung und Durchführung von Orientierungsgesprächen und „Scientific Advice Meetings“ mit den zuständigen regulatorischen Behörden. In diesen Gesprächen wird über die präklinischen Voraussetzungen für eine mögliche Genehmigung der geplanten klinischen Studie diskutiert und die weitere Projektentwicklung daran angepasst. Für jedes von einem unabhängigen Expertengremium ausgewählte Projekt stellt die ForTra bis zu 100.000 Euro bereit. Das Ziel besteht darin, Projektleiterinnen und Projektleiter optimal auf Gespräche mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) oder dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vorzubereiten – und sie bei diesen Terminen zu begleiten. Antragsberechtigt sind forschende Medizinerinnen, Mediziner sowie Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler an gemeinnützigen Forschungseinrichtungen, deren Projekte bereits erste präklinische Daten aufweisen und den Start einer klinischen Studie zum Ziel haben. Die aktuelle Ausschreibung ist bis zum 1. Oktober geöffnet. Die Auswahl der zu fördernden Projekte soll voraussichtlich bis Ende des Jahres erfolgen. Damit setzt die ForTra ein klares Signal: Forschende, die kurz vor dem Sprung in die Klinik stehen, sollen nicht an regulatorischen Hürden scheitern. Kontakt: Prof. Dr. Martin Zörnig Geschäftsführer der ForTra gGmbH für Forschungstransfer der Else Kröner-Fresenius-Stiftung E-Mail: m.zoernig@fortra-forschungstransfer.de Telefon: +49 61728975-12

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