28.05.2024

Verkehrswende 2.0: Wie innovative Infrastruktur und nachhaltige Technologien unsere Mobilität revolutionieren

E-Autos sind seit Jahren dauerpräsent – in Diskussionen, Regularien und der Berichterstattung. Schließlich sind sie einer der wichtigsten Pfeiler der Mobilitätswende. Doch was bringt die Zukunft? Wie präsent wird der eigene Pkw langfristig sein, an welchen anderen Ecken kann CO2 gespart werden und welche Modelle werden den urbanen Verkehr revolutionieren? Ein kurzer Blick darauf, wie der Verkehr der Zukunft aussehen könnte. 

Mehr Nachhaltigkeit bei Planung und Bau von Infrastruktur
Bevor Fahrzeuge ihren Weg von A nach B finden oder geladen werden können, bedarf es zunächst einer intakten Infrastruktur. Dafür sind wiederum die Planung und Durchführung von Bauvorhaben nötig. Ende 2023 gab es über 550 Langzeitbaustellen allein auf deutschen Autobahnen – hinzu kommen die im urbanen Straßenverkehr. Vor allem wenn es um Ladeanschlüsse für E-Autos geht, ist der Baubedarf nach wie vor hoch: 250.000 öffentliche Ladestationen werden bis 2030 benötigt – Ende 2023 waren es gerade einmal knapp 62.000. Ein Grund für den langsamen Ausbau: Jeder Anschluss muss lange geplant und auf Machbarkeit geprüft werden.

Diese Prüfungen könnten in Zukunft aber automatisiert werden: Der Science4Life-Alumni retoflow arbeitet an einer Softwarelösung, die durch einen “digitalen Zwilling”, also eine virtuelle Kopie des gesamten Energienetzes, neue Anschlüsse schnell simuliert prüfen kann. Das spart Zeit und es werden weniger Fachkräfte benötigt.

Die Planung von Infrastruktur ist aber erst der Anfang: Im Fokus vieler Diskussionen zur nachhaltigen Mobilität stehen vor allem elektrisch betriebene Pkw und E-Ladesäulen. Die Fahrzeuge, welche die Infrastruktur errichten, sind bislang allerdings kaum nachhaltig. Baustellenfahrzeuge werden fast ausschließlich mit Dieselmotoren betrieben.

Dabei entwickeln Baumaschinenhersteller seit einigen Jahren wasserstoffbetriebene Fahrzeuge, deren Effizienz teilweise sogar höher ist als die von Dieselbetriebenen. Das kommt nicht nur dem Klima zugute, auch Baustellenlärm könnte so drastisch verringert werden. Warum also sind Baustellenfahrzeuge noch nicht alle durch Wasserstoff betrieben? Größtes Manko ist nicht die Umsetzung, sondern der Preis der Fahrzeuge. Dieser ist nämlich gleich zwei- bis dreimal so hoch wie der von klassischen Modellen. Wenn die Produktionskosten für Brennstoffzellen etc. weiter sinken, könnte der CO2-Ausstoß durch Baustellen sowie die Lärmbelastung stark reduziert werden.  

Stadtverkehr ohne Stau: Innovative Lösungen und bewährte Ansätze
Der europäische Trend geht aktuell mehr und mehr in Richtung autofreie Großstadt: Amsterdam, Oslo und Barcelona machen es vor. Doch bevor man die Fahrzeuge aus den Städten verbannt, müssen zunächst Alternativen zum innerstädtischen Transport geschaffen werden. U-Bahnen bilden hier zwar schon lange eine schnelle und staufreie Alternative, doch der Bau von Metro-Linien kostet viel Geld und die Bauzeit beträgt viele Jahre. Damit wird sie gerade für mittelgroße Städte zum Wunschdenken. Doch anstatt sich auf die Mobilität unterhalb der Erdoberfläche zu beschränken, sollte man einen Blick nach oben werfen: Seilbahnen könnten in Zukunft auch in deutschen Städten als öffentliche Verkehrsmittel dienen. Während diese in Ländern wie Bolivien und Mexiko, aber auch in europäischen Städten wie London schon seit langem über die Straßen und Flüsse hinweg schweben, wird das Verkehrsmittel hierzulande eher für touristische Zwecke genutzt. Trotzdem bietet dieses Fortbewegungsmittel einige Vorteile: Neben den geringeren Kosten im Vergleich zu Bahnstrecken sind die Seilbahnen nachhaltig und unabhängig von Verkehrslage oder Ereignissen auf dem Boden und vor allem sind sie schnell realisierbar. 

Doch werden Städte ganz ohne Individualverkehr funktionieren? Eine Möglichkeit, um nicht ganz auf Autos verzichten zu müssen und gleichzeitig die Menge an privaten Pkw im urbanen Verkehr zu reduzieren, bieten schon seit einigen Jahren Carsharing Angebote. Diese werden zunehmend erschwinglicher und immer einfacher in Anspruch zu nehmen. In Zukunft könnte es in Städten nicht nur autofreie Zonen oder Auto Zonen geben, sondern womöglich auch Bereiche, in denen ausschließlich Carsharing Fahrzeuge verkehren. Dadurch würde die Parksituation verbessert und die Menge an Fahrzeugen könnte von den Kommunen überblickt und reguliert werden, um einen idealen Verkehrsfluss zu gewährleisten.

Güterverkehr mit geringerer Umweltbelastung
Anstelle der Entwicklung innovativer Fahrzeuge wird für die Zukunft des Güterverkehrs vermehrt das altbewährte Transportmittel Zug genutzt. Dieser verkehrt nicht nur unabhängig von der Verkehrssituation auf den Straßen, sondern auch deutlich nachhaltiger: Mit 17 Gramm CO2-Ausstoß pro Tonnenkilometer ist er dem Lkw – mit etwa 111 Gramm pro Tonnenkilometer – ein ganzes Stück voraus. Doch auch um die von der Bundesrepublik angestrebten 25 Prozent des Güterverkehrs auf die Schiene zu bringen und das hohe Frachtaufkommen zu bewältigen, braucht es neue Technologien. Aktuell werden autonome Züge, KI-gestützte Leitsysteme in Güterbahnhöfen und modulare Güterwagen entwickelt, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. 

Betrachtet man Transporte außerhalb Europas, ist das Schiff Transportmittel Nummer eins. Rund 90 Prozent des Welthandels erfolgt auf dem Seeweg – gleichzeitig sind Schiffe verantwortlich für enorme Abgasmengen. Dafür sorgt vor allem der Treibstoff Schweröl. Die Lösung könnte Technik aus vergangenen Zeiten liefern. So einfach es klingt, so effektiv gestaltet es sich: Segelfrachter könnten in Zukunft über die Weltmeere schippern. Dass das funktioniert, zeigt das Frachtschiff “Canopée”, das im August in Einsatz genommen wurde und 30 Prozent weniger Brennstoff als ein herkömmlicher Frachter verbraucht.

Keine Nachhaltigkeit ohne Veränderung
Gerade wenn es um die Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Mobilität geht, fokussiert sich der öffentliche Diskurs stark auf Personen- und Individualverkehr. Wirft man einen Blick auf die Zahlen, wird schnell klar, dass vor allem Sektoren wie Bau und Warentransport für große Teile der Emissionen verantwortlich sind. Können hier gut funktionierende Alternativen geschaffen werden, gilt es diese schnellstmöglich zu implementieren, um die Umweltbelastung zu reduzieren. 

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Die Konzeptphase von Science4Life

28.11.2025

Noch bis zum 12. Januar 2026 können sich Start-ups für die Konzeptphase des Science4Life Startup-Wettbewerbs registrieren und ihre innovativen Geschäftskonzepte einreichen. Neben exklusivem Feedback durch die Science4Life-Experten profitieren Gründerteams vom großen Netzwerk und Weiterbildungsangeboten, wie den Science4Life Academy-Days. Die Konzeptphase zielt als zweite Phase des Science4Life Startup-Wettbewerbs darauf ab, Gründer aus den Branchen Life Sciences, Chemie und Energie auf ihrem Weg zum Businessplan zu unterstützen. Was ist eigentlich die Konzeptphase? Die Konzeptphase ist die zweite Wettbewerbsphase des Science4Life Startup-Wettbewerbs. Sie folgt auf die Ideenphase und bereitet die Teilnehmer auf die dritte und letzte Phase, die Businessplanphase, vor. In der Konzeptphase können Gründerteams ihr Geschäftsvorhaben und ihren Zielmarkt konzeptionell ausarbeiten. Das bietet jungen Unternehmerteams die Möglichkeit, ihre Gründung von Profis mit jahrelanger Praxiserfahrung einschätzen zu lassen und Feedback von den Science4Life-Experten zu erhalten. Wer kann an der Konzeptphase teilnehmen? Die Teilnahme an der Konzeptphase steht allen Start-ups aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie offen – unabhängig davon, ob sie bereits an der Ideenphase teilgenommen haben. Teilnahmeberechtigt sind alle Teams mit Gründungsabsicht sowie Unternehmen, deren Gründung nach dem 1. September 2023 erfolgt ist. Gründerteams aus der Life Sciences und Chemie Branche nehmen am Science4Life Venture Cup teil. Für Teams aus dem Bereich Energie gibt es mit dem Science4Life Energy Award eine eigene Auszeichnung. Wie läuft die Teilnahme ab? Um an der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup teilzunehmen, müssen Gründerteams ihr Geschäftskonzept vorstellen. Das muss in Form eines Read Decks stattfinden. Bei der Gliederung und Formulierung des Read Decks hilft auch das speziell für Science4Life entwickelte Handbuch. Gründerteams können dieses hier kostenlos downloaden. Die Beiträge können bis zum 12. Januar 2026 , 23:59 Uhr, online im Science4Life-Portal als PDF-Datei hochgeladen werden. Nach erfolgreicher Teilnahme werden die fristgerecht eingereichten und zugelassenen Wettbewerbsbeiträge durch verschiedene Branchenexperten begutachtet und bewertet. Das Science4Life Experten-Netzwerk besteht aus mehr als 300 Experten aus über 200 Institutionen und Unternehmen, die den Grundstein für einen regen Informations- und Erfahrungsaustausch bilden. Beteiligt sind Experten aus dem öffentlichen Recht, national und international agierende Konzerne, Patent- und Rechtsanwaltskanzleien, Universitäten und Hochschulen oder ehemalige Teilnehmer des Startup-Wettbewerbs. Durch dieses breit gefächerte Expertenwissen ist es möglich, die Teilnehmer auf jedem Fachgebiet ausgezeichnet zu unterstützen. Bei der Konzeptprämierung am 3. März 2026 werden die fünf besten Teams des Science4Life Venture Cup sowie das Gewinner-Team des Science4Life Energy Awards prämiert. Warum an der Konzeptphase des Science4Life Businessplan-Wettbewerb teilnehmen? Die Teilnahme an Online-Seminaren zu gründungsrelevanten Themen wie Patentrecht, Marktpotenzial, Marketing oder Investorensuche sowie das umfangreiche Expertenfeedback zum Geschäftskonzept sind nur einige Vorteile der Teilnahme am Science4Life Businessplan-Wettbewerb. Darüber hinaus können Start-ups ihr Netzwerk weiter ausbauen, von neu erlerntem Wissen profitieren, sich ein Preisgeld in Höhe von jeweils 1.500 € im Venture Cup und 1.000 €, sowie ein individuelles Business-Coaching beim Energy Award sichern und sich als Team weiterentwickeln. Die zehn besten Teams des Venture Cup erhalten außerdem Zugang zu den Academy-Days. Diese sind speziell auf die Teams aus den einzelnen Bereichen zugeschnitten: Coaches mit jahrelanger Branchenerfahrung teilen ihr Wissen und klären wichtige Fragen bezüglich der Geschäftskonzepte. Dieser zweitägige Intensivworkshop gibt den Gewinnerteams die Möglichkeit, zusammen mit ihrem persönlichen Coach ihr Geschäftskonzept zu perfektionieren. Weitere wichtige Informationen Die Teilnahme am Science4Life Startup-Wettbewerb ist kostenlos. Auf der Science4Life-Webseite können sich Gründer über den Venture Cup und den Energy Award informieren.

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HighTech in Life Sciences, Chemie und Energie – Die Gewinner der Ideenphase

17.11.2025

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Rückenwind für den letzten Schritt in die Klinik: ForTra fördert GMP-konforme Herstellung neuer Arzneimittelkandidaten und regulatorische Beratung

09.09.2025

Vom Labor zur ersten Anwendung am Patienten: Dieser kritische Übergang erfordert nicht nur wissenschaftliche Exzellenz, sondern auch die Bewältigung komplexer regulatorischer, technischer und finanzieller Anforderungen. Die gemeinnützige ForTra gGmbH für Forschungstransfer der Else Kröner-Fresenius-Stiftung (ForTra) fokussiert ihre Förderung gezielt auf diese translationale Endphase: Projekte, bei denen ein neuartiger Arzneimittelkandidat, eine innovative Therapieform oder ein medizintechnisches Produkt die Schwelle zur klinischen Prüfung erreichen. Das Ziel besteht darin, den Eintritt in frühe klinische Studien (First-in-Human) zu beschleunigen und somit den Transfer patientenrelevanter Innovationen in die medizinische Versorgung substanziell zu fördern. „Unser Ziel ist es, Projekte so weit zu entwickeln, dass sie Anschlussfinanzierungen durch öffentliche Mittel oder Investoren erhalten können“, betont Prof. Dr. Martin Zörnig, Geschäftsführer der ForTra. „So schaffen wir die Brücke, damit innovative Forschung schneller den Weg zu Patientinnen und Patienten findet – unabhängig vom Krankheitsbild oder der Marktgröße.“ Ein Beispiel für diese Brückenfunktion ist die aktuelle GMP-Ausschreibung der ForTra zur Förderung der Herstellung neuer Arzneimittelkandidaten unter Good-Manufacturing-Practice-Bedingungen. Von den 37 eingereichten Projektskizzen der Ausschreibungsrunde 2025 werden ab sofort sechs Projekte mit insgesamt 4,7 Millionen Euro gefördert. Eines dieser Projekte widmet sich einer drängenden Herausforderung in der Infektionsmedizin. Forschende des Universitätsklinikums Köln um Prof. Dr. Dr. Jan Rybniker und Dr. Alexander Simonis haben vielversprechende, vollständig humane Antikörper identifiziert. Diese neutralisieren gezielt einen zentralen Virulenzfaktor des multiresistenten Bakteriums Pseudomonas aeruginosa. Das Bakterium verursacht insbesondere bei immungeschwächten und beatmeten Patientinnen und Patienten schwere Infektionen. Die Antikörper richten sich gegen das Typ-III-Sekretionssystem des Erregers und zeigen in präklinischen Modellen eine deutlich höhere Wirksamkeit als bisher verfügbare antikörperbasierte Ansätze. Das Ziel des Projekts besteht darin, diese Antikörper zu einer neuartigen, zielgerichteten Therapie zur Behandlung und Prophylaxe antibiotikaresistenter Infektionen weiterzuentwickeln. Doch auch vor der ersten klinischen Studie gibt es eine entscheidende Hürde: die komplexen regulatorischen Anforderungen. Genau hier setzt eine neue Ausschreibung der ForTra an, die im Sommer 2025 erstmals veröffentlicht wurde. Sie finanziert Beratungsleistungen spezialisierter Consulting-Unternehmen zur Vorbereitung und Durchführung von Orientierungsgesprächen und „Scientific Advice Meetings“ mit den zuständigen regulatorischen Behörden. In diesen Gesprächen wird über die präklinischen Voraussetzungen für eine mögliche Genehmigung der geplanten klinischen Studie diskutiert und die weitere Projektentwicklung daran angepasst. Für jedes von einem unabhängigen Expertengremium ausgewählte Projekt stellt die ForTra bis zu 100.000 Euro bereit. Das Ziel besteht darin, Projektleiterinnen und Projektleiter optimal auf Gespräche mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) oder dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) vorzubereiten – und sie bei diesen Terminen zu begleiten. Antragsberechtigt sind forschende Medizinerinnen, Mediziner sowie Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler an gemeinnützigen Forschungseinrichtungen, deren Projekte bereits erste präklinische Daten aufweisen und den Start einer klinischen Studie zum Ziel haben. Die aktuelle Ausschreibung ist bis zum 1. Oktober geöffnet. Die Auswahl der zu fördernden Projekte soll voraussichtlich bis Ende des Jahres erfolgen. Damit setzt die ForTra ein klares Signal: Forschende, die kurz vor dem Sprung in die Klinik stehen, sollen nicht an regulatorischen Hürden scheitern. Kontakt: Prof. Dr. Martin Zörnig Geschäftsführer der ForTra gGmbH für Forschungstransfer der Else Kröner-Fresenius-Stiftung E-Mail: m.zoernig@fortra-forschungstransfer.de Telefon: +49 61728975-12

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