16.04.2019

Besonderheit bei der Entwicklung von Medizinprodukten – Science4Life Expertentalk

Der Weg eines Medizinprodukts von der grundlegenden Idee bis hin zum klinischen Gebrauch ist aufgrund vieler Regulationen sehr speziell. Was Gründer aus dem medizinischen Bereich bei diesem Prozess beachten sollten und welche Qualitäten ein gutes Medizinprodukt eigentlich erfüllen muss, besprechen wir mit der Gründerin und Geschäftsführerin der Expertants GmbH, Dr. Özlem Weiss.

 

Frau Dr. Weiss, können Sie den Weg eines Medizinprodukts von der Idee bis hin zur Marktzulassung vereinfacht beschreiben?

Der Weg von der Idee bis zur tatsächlichen Anwendung eines Medizinproduktes am Patienten lässt sich in fünf Phasen unterteilen: Von der Idee geht es in die Entwicklung & Marktzulassung, danach kommt die Markteinführung, gefolgt von kontinuierlicher Marktbeobachtung und regelmäßiger Auditierung durch die sogenannten benannten Stellen. Medizinprodukte durchlaufen vor einer Markteinführung Bewertungen, Prüfungen und Tests hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit. Begleitet wird dies mit umfangreichen Vorgaben zur Nachverfolgbarkeit und der damit verbundenen Dokumentation. Wir empfehlen deshalb beim Produktentwicklungsprozess der eigentlichen Produktentwicklungsphase eine Forschungs- oder Ideenphase vorzuschalten und erst, wenn es um die sehr konkret spezifizierte Entwicklung eines Medizinprodukts geht, den Produktentwicklungsprozess mit vollumfänglichen Regularien zu durchlaufen.

Welche Hürden können währenddessen auf einen Gründer zukommen?

Es kann passieren, dass ein Produkt von Anfang an nicht die regulatorischen Standardanforderungen erfüllt. Wenn dies erst bei den technischen Prüfungen am Prototypen festgestellt wird, muss man sein komplettes Produkt überarbeiten und erneut prüfen. Als Beispiel: Man verwendet in einem medizintechnischen Gerät eine Komponente aus einem Material, welches bestimmte Normen nicht erfüllt oder der Hersteller schließt die Verwendung in einem Medizinprodukt ausdrücklich aus. Dies führt zu einem hohen zeitlichen, als auch finanziellen Mehraufwand, da man entweder Entwicklungsschleifen mehrfach fahren muss oder sich der Aufwand in der klinischen Phase vervielfacht. Wenn sich Gründer nicht zeitig um Verfügbarkeiten und Abstimmungsschleifen kümmern, können unnötige Verzögerungen auftreten und das kostet nicht nur Geld, sondern auch Nerven.

Wo liegen bei der Entwicklung von Medizinprodukten die großen Unterschiede im Vergleich zu anderen Branchen?

Technische Sicherheit und klinische Wirksamkeit! Das muss jeder Medizinprodukteentwickler nachweisen. Und im Gegensatz zu anderen Branchen oder zur Entwicklung von Arzneimitteln gibt es folgenden Dreiklang: Patienten, Anwender und Dritte. Sie alle müssen im Hinblick einer sicheren Anwendung berücksichtigt werden. Während und auch nach der Entwicklung muss man dies durch ein striktes Risikomanagement immer wieder bewerten und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen einleiten. Gründer, die ein Medizinprodukt auf den Markt bringen wollen, sollten sich außerdem vorher klar machen, in welche Märkte sie damit gehen wollen, ob sie das Produkt komplett selber entwickeln und produzieren wollen oder einzelne Schritte auslagern werden. Damit legt man wichtige Weichen bezüglich dem Umfang des Verfahrens vor der Markteinführung. Für die EU gilt dann stark vereinfacht: passendes Qualitätsmanagementsystem etablieren, Audit bestehen, ISO-13485-Zertifikat erlangen, die Erfüllung der sogenannten grundlegenden Anforderungen dokumentieren, technische Dokumentation aufbauen und zu guter Letzt der benannten Stelle zur Prüfung vorlegen. Erst wenn diese grünes Licht gibt, hat man Grund zum Feiern. Man darf sein Produkt mit einem CE-Kennzeichen versehen und eine CE-Konformitätserklärung ausstellen. All diese Arbeitsschritte kann und sollte man als junges Unternehmen outsourcen, um Zeit zu sparen und Risiken zu minimieren.

Welche Qualitäten muss ein neu erfundenes Medizinprodukt haben, damit in Erwägung gezogen wird, es zu finanzieren und schließlich auch im medizinischen Alltagsgebrauch zu verwenden? 

Die Qualität definiert sich aus den zuvor beschriebenen Anforderungen aus Sicherheit und noch mehr aus der Wirksamkeit: Der therapeutische Nutzen muss klar vorhanden sein. Das neue Produkt muss eine Verbesserung gegenüber vorhandenen Lösungen darstellen. Zudem gilt für Medizinprodukte das gleiche wie für alle Innovationen: Es muss ein Bedarf im Markt vorhanden sein. Was die Finanzierung und vor allem eine womöglich Risikofinanzierung betrifft, spielen Skalierbarkeit und Entwicklungsdauer eine wichtige Rolle. Zusätzlich sollten sich Gründer bei der Entwicklung des Geschäftsmodells vorher Gedanken über den gesamten Produktlebenszyklus machen. Technische und wirtschaftliche Machbarkeitsanalysen unter Berücksichtigung auch der Patentlage sind hierbei die wichtigen Hausaufgaben.

Medizinprodukte müssen natürlich im Interesse der Patienten besonders fehlerunanfällig und zuverlässig sein. Wie spiegelt sich das in ihrer Entwicklung und beim Testen der Erfindungen wider? 

Zunächst wird mittels Prototypen immer erst die technische Sicherheit geprüft. Dazu gehört vor allem die Biokompatibilität und darüber hinaus alle weiteren Eigenschaften und Funktionen, die meist über Normen klar definiert sind. Wenn man Glück hat, gibt es bereits ein äquivalentes Produkt im Markt und man kann die Wirksamkeit von Produkten der Klassen I bis IIb mittels klinischer Bewertungen durchführen, ohne allumfängliche eigene Studien. Gibt es jedoch kein ähnliches Produkt oder handelt es sich um ein Produkt der Risikoklasse III sind eigene klinische Studien unumgänglich.

Was passiert, wenn ein Medizinprodukt eine der Prüfungen auf dem Weg zur Marktzulassung nicht besteht? Haben die Erfinder die Möglichkeit, ihr Produkt dahingehend zu verbessern und einen Test erneut durchzuführen?

Das Verfahren für Medizinprodukte in der EU ist keine behördliche Zulassung im eigentlichen Sinne. Vielmehr handelt es sich um eine Produktzertifizierung. Ein CE-gekennzeichnetes Medizinprodukt ist sicher und wirksam. Ein technisches Medizingerät beispielsweise durchläuft davor z.B. elektrische Sicherheitstests. Solange diese Tests nicht bestanden werden, können und müssen sie wiederholt werden. Diese Schleifen sind erhebliche Kostentreiber und können durch sehr frühe Einbindung von erfahrenen QM- und Regulatory-Experten vermieden werden. Wichtiger Tipp für junge Unternehmen: Auf Pragmatiker setzen! Regularien kann man sehr umfangreich auslegen oder eben auch kurz und knackig erfüllen.

Wie geht es weiter, wenn das Medizinprodukt eine Marktzulassung bekommen hat?

Dann kommt erst die große Arbeit. Ein einmal in den Markt gebrachtes Medizinprodukt bedeutet Verpflichtungen über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren. Sobald das Produkt auf dem Markt zugelassen wurde, darf man sich nicht ausruhen. Ab jetzt erfolgen jährlichen Audits, teilweise unangekündigt. Außerdem heißt es: Informationen über das eigene und die äquivalenten Produkte auf dem Markt müssen kontinuierlich verfolgt werden. Egal ob Reklamationen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse oder gar sogenannte Vorkommnisse, man muss immer handeln. All diese Daten müssen immer wieder in Risikoanalysen einfließen und man muss Abwägen ob der Nutzen weiterhin deutlich überwiegt.

Gibt es bestimmte medizinische Anwendungsfelder und Bereiche, die neuartige und innovative Produkte dringend gebrauchen könnten?

Überall und an allen Stellen. Konkret ist gerade die Digitalisierung in aller Munde. Wobei ich diese nicht nur in Form einer App oder einer Software verstehe. Eher ist Digitalisierung oder besser gesagt Automatisierung überall da eine Hilfe, wo noch viele manuelle Schritte durchgeführt werden und diese zwangsläufig menschlichen Fehler unterliegen. Aber auch Arbeitsabläufe könnten erleichtert werden. Durch den Einsatz von Pflegerobotern in Altenheimen könnte Personal entlastet werden, das 3D-Drucken patientenspezifischer Implantate kann die Wiederholungsrate von chirurgischen Eingriffen senken.

Was raten Sie Gründern aus der Medizinbranche, die ihr Medizinprodukt auf den Markt bringen wollen? Wie können sie sich ihre Arbeit erleichtern und welche Fehler können sie vermeiden?

Ganz klar: Jedes Gründerteam sollte jemanden intern/extern aus dem Bereich Zulassung und Qualitätswesen an Bord haben, der von Anfang an Teil der Produktentwicklung ist. Außerdem: Die Abnehmer, also Kunden bei Medizinprodukten, sind nicht immer der Patient, sondern zunächst auch Krankenkassen oder Ärzte. Es ist also wichtig, sich früh genug über das Gesundheitswesen und dessen Kostenerstattungsstrukturen zu informieren. Handelt es sich auf dem Markt um eine Kassenleistung oder muss das Produkt privat finanziert werden? Diese Dinge sollten klar sein, bevor es überhaupt in die Entwicklung geht.

 

Über Dr. Özlem Weiss:

2018 gründete Dr. Özlem Weiss mit der Expertants GmbHein Start-up im Sektor der additiven Fertigung (3D-Druck), das andere Unternehmen bei der Gründung und Entwicklung von medizinischen Produkten unterstützt. Bevor sie sich 2009 erstmals mit der Gründung von IBD Consultingselbstständig machte, arbeitete Weiss bereits am Max-Planck-Institut für Kohleforschung und bei Heraeus Kulzer in führenden Positionen. Zudem teilt sie ihr Business-Wissen mit unseren Teilnehmern als Mitglied des Science4Life Experten-Netzwerk.

 

Diesen Artikel teilen

Ähnliche Themen

PR für Start-ups: Warum Sichtbarkeit über Erfolg entscheidet

28.04.2025

In der Frühphase eines Start-ups liegt der Fokus oft auf Produktentwicklung, Finanzierung und Teamaufbau. Doch bei all dem Trubel wird eines häufig unterschätzt: die Kommunikation. Öffentlichkeitsarbeit, oder moderner gesagt: PR – ist kein nettes Beiwerk, sondern ein strategischer Wachstumstreiber. Wer gesehen werden will, muss sichtbar sein. Und wer sichtbar ist, findet statt. PR beginnt bei Stunde Null Der richtige Zeitpunkt für PR? Sofort. Kommunikation beginnt in dem Moment, in dem ein Start-up seine erste Website live stellt oder Investoren kontaktiert. Es geht darum, sich klar zu positionieren: Wofür steht das Unternehmen? Was ist das Alleinstellungsmerkmal – und warum sollte das jemanden interessieren? Diese Fragen sollten früh beantwortet werden, unabhängig davon, ob man mit einer Agentur, einem Freelancer oder intern arbeitet. Eine datenbasierte Kommunikationsstrategie, die Zielgruppen wirklich versteht, spart später Geld, Zeit und Nerven. Komplexe Themen brauchen einfache Storys Gerade technologiegetriebene Start-ups tun sich oft schwer, ihre Ideen so zu vermitteln, dass Außenstehende sie verstehen – und sich dafür begeistern. Doch: Complexity kills, simplicity wins. Gute Kommunikation reduziert, ohne zu banalisieren. Es geht darum, Probleme klar zu benennen, Lösungen überzeugend darzustellen und durch nachvollziehbare Beweise (z. B. Kundenfeedback oder Zahlen) Glaubwürdigkeit aufzubauen. Entscheidend ist dabei nicht nur das Was, sondern auch das Wer: Gründer stehen sinnbildlich für ihre Vision. Wer als Gesicht der Marke sichtbar ist, wird auch als Experte wahrgenommen. Qualität schlägt Quantität Ein häufiger Fehler in der PR ist das Prinzip „Spray and Pray“ – also viele unkoordinierte Maßnahmen, in der Hoffnung, dass irgendwas hängen bleibt. Besser ist es, sich auf wenige, dafür passende Kanäle zu fokussieren. LinkedIn bietet sich zum Beispiel an: kostenfrei, einfach steuerbar, in der Business-Welt etabliert. Statt Hochglanzkampagnen braucht es hier vor allem Kontinuität und Authentizität. Wer regelmäßig dokumentiert, was im Start-up-Alltag passiert – neue Teammitglieder, Kundenfeedback, Veranstaltungen, Learnings – baut organisch Reichweite auf. Sichtbarkeit entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Präsenz. PR ist People Business – die richtige Unterstützung zählt Sobald ein Start-up wächst – etwa ab Series A – reicht das interne Kommunikations-Team oft nicht mehr aus. Dann lohnt es sich, externe Unterstützung zu holen. Aber: Nicht jede Agentur passt zu jedem Start-up. Entscheidend sind Branchenkenntnis, methodisches Know-How und ein gutes Miteinander. Wichtig ist auch, dass Gründerteams wissen, was sie selbst beitragen müssen: Ohne klare Ziele, internes Briefing und aktive Zusammenarbeit funktioniert PR auch mit Profis nicht. Sichtbarkeit ist kein Selbstzweck – sondern strategischer Vorteil Viele Start-ups schrecken vor öffentlichem Auftreten zurück, weil sie nicht „laut“ wirken wollen. Doch Sichtbarkeit ist keine Eitelkeit – sie ist ein Business-Asset. Wer als Thought Leader wahrgenommen wird, erhöht die Chancen auf Medienpräsenz, Panel-Einladungen, neue Partnerschaften und sogar Kundenanfragen. Gute Kommunikation erzeugt Vertrauen – und Vertrauen ist die entscheidende Währung in jeder frühen Wachstumsphase. Wer kommuniziert, führt Eine starke Kommunikationsstrategie kann Investoren überzeugen, Top-Talente anziehen und Kunden begeistern. PR ist mehr als Pressearbeit – sie ist ein strategisches Werkzeug, das Wachstum beschleunigt. Entscheidend ist, früh anzufangen, sich klar zu positionieren und mit Authentizität sichtbar zu bleiben. Denn am Ende gilt: Nicht die Besten setzen sich durch, sondern die, die besser kommunizieren. Wer mehr zum Thema PR für Start-ups erfahren will, hört am besten in unseren Podcast mit PR-Experte Tilo Bonow. Hier geht’s zur Folge.

Weiterlesen

Das ist die Businessplanphase von Science4Life

17.03.2025

Aus Ideen entstehen Unternehmen – mit dem Science4Life Venture Cup und Science4Life Energy Cup unterstützen wir Gründer dabei, ihre Geschäftsidee zu realisieren. Gründer aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie haben noch bis zum 14. April 2025 die Chance, ihre Businesspläne in Form von Read-Decks online einzureichen. So profitieren Teilnehmer von einer Teilnahme bei Science4Life Das Besondere am Science4Life Businessplan-Wettbewerb: Unser Netzwerk. Erfahrene Branchen-Experten, Rechtsanwälte, Marketing-Profis sowie Business Angels und Investoren arbeiten seit Jahrzehnten mit uns zusammen, um Gründer zu fördern. In der Businessplanphase können sich die Gewinner auf Preisgelder in Höhe von rund 77.000 Euro freuen. Der Businessplan-Wettbewerb besteht aus drei Phasen: Ideenphase, Konzeptphase und Businessplanphase. Während den Bewerbungsphasen profitieren Start-ups außerdem von Online-Seminaren unserer Experten. Heute erklären wir im Detail, wie die Businessplanphase abläuft. Das Read-Deck als Grundstein der Unternehmensgründung Ziel der dritten und letzten Phase des Businessplan-Wettbewerbs ist es, Gründer bei der Ausarbeitung eines fundierten Businessplans in Form eines Read-Decks zu unterstützen. Denn das Read-Deck ist das Dokument, das wegweisend für die Zukunft eines Start-ups ist. Egal ob bei der Suche nach Business Angels, Venture-Capital-Gebern oder Geschäftspartnern – immer mehr Akteure bewerten das Potential anhand eines Read-Decks statt des klassischen Businessplans in schriftlicher Form. Deshalb müssen die Unterlagen auch die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse der Stakeholder erfüllen. Aber nicht nur während der Gründung sind Businessplan und Read-Deck essentiell, auch als Steuerungs- und Kontrollinstrument übernehmen sie eine wichtige Funktion: Die definierten Unternehmensziele und Planungen dienen nämlich auch dazu, das große Ganze im Blick zu behalten, auf die gesetzten Meilensteine hinzuarbeiten und sich zu fokussieren. Die Bewerbung zur Businessplanphase Der Einstieg in den Science4Life Venture Cup und den Science4Life Energy Cup ist jederzeit möglich. Für die Businessplanphase kann man sich also auch bewerben, wenn man an den vorherigen beiden Wettbewerbsrunden nicht teilgenommen hat. Die Teilnahme am Wettbewerb ist simpel: Die Einreichung des Businessplans findet online über die Science4Life-Webseite statt. Die Teilnehmer müssen sich registrieren, ihren Businessplan in Form eines Read-Decks über das Science4Life-Portal hochladen und erhalten dann eine Teilnahmebestätigung. Science4Life hat über die letzten 27 Jahre ein Expertennetzwerk mit über 300 Partnern aus den jeweiligen Fachbereichen und Branchen sowie aus Rechts- und Patentanwälten, Marketing- und Finanzprofis, Business Angels, Investoren und vielen weiteren Experten aufgebaut. Einige von ihnen bewerten auch die eingereichten Read-Decks: Jedes Gründerteam erhält eine individuelle, schriftliche Einschätzung der Stärken und Schwächen des Read-Decks und damit auch zum Gründungsvorhaben. Die Start-ups haben so die Möglichkeit, das Feedback in Ruhe einzuarbeiten und ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln. Die Bewertungen werden von Gutachtern aus verschiedenen Fachrichtungen, wie beispielsweise Forschung, Marketing, Unternehmensberatung oder Patentrecht, abgegeben. Die unterschiedlichen Blickwinkel geben den Teilnehmern ein umfassendes Feedback in allen wichtigen Bereichen. So profitieren die Gewinnerteams von der Teilnahme an der Businessplanphase Neben den Bewertungen, die alle Gründerteams bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee unterstützen, erhalten die fünf besten Teams des Venture Cup und die drei besten Teams des Energy Cup zusätzlich die Möglichkeit, an den Academy-Days, einem mehrtägigen Workshop, teilzunehmen. Dabei haben sie die Gelegenheit sich intensiv mit verschiedenen hochkarätigen Experten aus Wissenschaft, Industrie und Finanzwelt auszutauschen. Mit den Branchen-Experten werden die Stärken und Schwächen des Geschäftsmodells und des Read-Decks diskutiert, mit Kommunikationsfachleuten wird der dazugehörigen Präsentation der letzte Feinschliff verpasst. Denn die besten fünf Teams des Venture Cup und die besten drei Teams des Energy Cup präsentieren ihre Geschäftsideen vor der Science4Life-Experten-Jury.  Diese legt anschließend die endgültige Reihenfolge der Plätze fest. Preisgelder für die besten fünf Start-ups des Venture Cup  runden den Gewinn ab  Das Preisgled für den 1. Platz im Venture Cup liegt bei 25.000 Euro. Auch die drei besten Teams des Energy Cup können sich über Preisgelder freuen – auf den Gewinner des Energy Cup warten 10.000 Euro. Weitere Informationen zur Businessplanphase und für die Erstellung eines Read-Decks Hilfestellung zum Businessplan bekommen Start-ups schon vor der Einreichung des Businessplans: Das Science4Life-Handbuch gibt detaillierte Informationen, wie ein Businessplan in Form eines Read-Decks aufgebaut und wie die Inhalte aufbereitet sein sollten.

Weiterlesen

Zukunftsweisende Lösungen aus Life Sciences, Chemie und Energie – die Gewinner der Konzeptphase 2025

13.03.2025

Blueprint Biomed, EpiCure, Plantman, QuantiLight und TimeTeller holen sich den Sieg in der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup. Beim Science4Life Energy Cup gewinnen Qkera, Radiant Solar und TwinWatt. Neue Technologien, zukunftsweisende Lösungen und beeindruckende Start-ups – auch in diesem Jahr zeigt die Konzeptphase des Startup-Wettbewerbs, welche Innovationen das Potenzial haben, Märkte zu revolutionieren. Während sich die Gewinnerteams des Science4Life Venture Cup auf bahnbrechende Entwicklungen in den Bereichen Medizintechnik, Diagnostik und Biotechnologie konzentrieren, setzen die Gewinner des Science4Life Energy Cup auf nachhaltige Energiekonzepte für eine umweltfreundlichere Zukunft. Individuelle Coachings bei den Academy Days Bevor die besten fünf Geschäftskonzepte aus Life Sciences und Chemie sowie die besten drei Geschäftskonzepte aus dem Bereich Energie ausgezeichnet wurden, gab es für die besten 15 Teams der Konzeptphase wertvolle Coachings im Rahmen der Academy Days. Im Sparring mit jeweils einem persönlichen Coach verfeinerten die Teams ihre Geschäftsvorhaben und hatten die Gelegenheit, diese nochmals auf Plausibilität und Realisierungschancen zu prüfen. Zusätzlich wurden in Kleingruppen die individuellen und juristischen Fragestellungen rund um die Unternehmensgründung besprochen. Neue Ansätze in der Medizintechnik und Diagnostik Das sind die Gewinner der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup: Blueprint Biomed aus Berlin entwickelt innovative Lösungen für die Knochenregeneration. Der aktuelle Goldstandard erfordert dabei oft zusätzliche Eingriffe zur Gewebeentnahme. Das Start-up bietet eine effizientere und patientenfreundlichere Alternative: Ein resorbierbares Biomaterialimplantat, das die körpereigenen Regenerationsmechanismen aktiviert – ganz ohne zusätzlichen Eingriff. Aktuelle Blutkrebs-Medikamente scheitern häufig an Resistenzbildung, geringer Wirksamkeit und starken Nebenwirkungen. Der Wirkstoff von EpiCure aus München, Carbacitabin (CAB), greift gezielt in gestörte epigenetische Mechanismen ein und überwindet diese Limitierungen. Die präklinischen Daten belegen: Das Start-up kann Blutkrebspatienten eine effektive und äußerst gut verträgliche Therapieoption bieten. Plantman aus Köln entwickelt pflanzliche therapeutische Proteine zur Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen. Der innovative Ansatz zielt auf die schädliche Proteinansammlung bei der Huntington-Krankheit ab und soll ihr Fortschreiten verhindern. Im Bereich der Diagnostik vereinfacht QuantiLight aus Heidelberg Blut-Tests auf Medikamentkonzentrationen für 23 Millionen chronisch Kranke. Mit einem handlichen Gerät und Blut aus der Fingerkuppe liefert es laborgenaue Ergebnisse in 15 Minuten – direkt von zu Hause. Das spart Patienten drei Stunden pro Test, senkt Kosten für das Gesundheitssystem und verbessert die Behandlung. Besonders nützlich ist es für Organtransplantierte und klinische Studien. Die TimeTeller GmbH aus Hamburg ermittelt den optimalen Tageszeitpunkt für die Medikamenteneinnahme, um Nebenwirkungen zu minimieren und die Wirksamkeit zu steigern. Die TimeTeller GmbH ist ein Spin-off der Charité – Universitätsmedizin Berlin und basiert auf der Forschung von Angela Relógio im Bereich Krebs und zirkadiane Rhythmen. Innovationen für eine nachhaltige Energiezukunft Die Gewinnerteams des Science4Life Energy Cup setzen auf nachhaltige Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft. Die Qkera GmbH aus Garching löst das größte Problem von Batterien der nächsten Generation durch einen innovativen Durchbruch bei der skalierbaren und günstigen Herstellung von keramischen Festkörperelektrolyten, die dünn, flexibel, hochleitend und sicher sind. Die Technologie entstand durch jahrelange Forschung am MIT/TUM durch Prof. Rupp und die Erfahrung von Andreas Weis im Bereich Nanomaterialien für Energieanwendungen. Radiant Solar aus Konstanz adressiert ein zentrales Problem der Energiewende: Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern (MFH) scheitern an ihrer administrativen und rechtlichen Komplexität. Mit dem Solarstrom-Verteiler von Radiant Solar löst das Start-up dieses Problem an der technischen Wurzel und macht Solaranlagen auf MFH so einfach wie auf Einfamilienhäusern – ganz ohne Mieterstrom oder Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung. Das Team von TwinWatt aus Darmstadt entwickelt eine neue Generation von Windkraftanlagen, die speziell für den Einsatz in Städten und Gewerbegebieten optimiert ist, wo Windenergie bislang ungenutzt blieb. Die optimierte Windführung des Start-ups beschleunigt selbst schwache Winde auf mehr als das Doppelte und steigert so die Energieausbeute erheblich. Die Anlage ist als eigenständige Energiequelle einsetzbar oder lässt sich ideal mit Photovoltaik kombinieren – für eine ganzheitliche, nachhaltige Stromversorgung. Jetzt für die Businessplanphase bewerben! Nach der erfolgreichen Konzeptphase startet nun die finale Runde des Science4Life Venture Cup und des Science4Life Energy Cup: die Businessplanphase. Teilnehmer erhalten professionelles Feedback zu ihrem vollständigen Businessplan in Präsentationsform, haben die Chance auf wertvolle Academy-Days und können attraktive Preisgelder gewinnen. Bewerben können sich alle Start-ups, die maximal zwei Jahre alt sind – auch ohne vorherige Teilnahme an der Konzeptphase. Jetzt anmelden unter www.science4life.de! Einsendeschluss ist der 14. April 2025.

Weiterlesen