14.06.2021

Failure-Interview: Was war Ihr größter Fehler mit AlcaSynn, Herr Dr. Dr. Peter Kayatz?

In aller Kürze: Was waren Geschäftsmodell und Vision von AlcaSynn Pharmaceuticals?

AlcaSynn war ein Spin-off der Universität Innsbruck im Bereich der Medizinalchemie der Morphinane. Morphinane sind Substanzen, die dem Morphin strukturverwandt sind. Ziel war es, ein Schmerzmedikament zu entwickeln, welches stärker wirksam als Morphin, aber weitgehend frei von den für Morphin typischen Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit oder Verwirrtheit ist. Kommerzialisiert werden sollte die Entwicklung über das klassische Biotech-Geschäftsmodell: Entwicklung der Substanz bis zum Abschluss der klinischen Phase IIa, gefolgt von einer Auslizenzierung an BigPharma gegen Downpayments, Milestonepayments und Royalties.

Wie ging es nach der Gründung weiter? Was waren die bedeutendsten Momente in der Unternehmensgeschichte?

Einer der bedeutendsten Momente war sicherlich noch vor der Gründung als GmbH, als wir 2003 als erstes und vermutlich einziges österreichisches Team den Scienc4Life Venture Cup gewinnen konnten. Da "meine" drei Wissenschaftler auf einem wissenschaftlichen Kongress in Frankreich waren, war ich alleine in Frankfurt bei der Prämierung und Österreichs extra angereiste Handelsdelegierte wunderte sich beim Pressetermin nicht wenig, dass ich als geborener Leverkusener eher Kölsch als Tirolerisch sprach.

Wann und was war der Höhepunkt in der Geschichte von AlcaSynn?

Der Höhepunkt der AlcaSynn war zwei Jahre nach Gründung der GmbH erreicht, als wir im Sommer 2006 die börsennotierte Wiener Sanochemia Pharmazeutika AG als strategischen Partner gewinnen konnten. Zwar kostete der 12 Millionen Euro Deal in Form einer Abtretung von Anteilen, gemischt mit einer Kapitalerhöhung, die Mehrheit der Anteile (60 % für Sanochemia), aber dafür war scheinbar die Finanzierung der Entwicklung des ersten Entwicklungskandidaten bis zur Phase IIa gesichert. Es gab viel Medienberichterstattung: TV, Radio, Zeitung, viele Politiker, eine professionell organisierte Pressekonferenz mit viel Prominenz und tolle Bilder, die ich noch heute gerne ansehe. Tut der Seele doch gut, wenn man ehrlich ist.

Was war Ihr größter Fehler? Wäre er vermeidbar gewesen?

Mein größter Fehler war es wohl, den Einfluss der kulturellen Unterschiede zwischen Academia und Business auf den Erfolg eines Unternehmens unterschätzt zu haben. Daraus folgte dann der zweite Fehler, der unzureichenden Kommunikation mit dem Gründerteam über die persönlichen Ziele der einzelnen Teammitglieder, die sie mit dem Unternehmen erreichen wollen. Ohne, aus verständlichen Gründen, zu sehr ins Detail zu gehen, möchte ich einfach mal exemplarisch mögliche Interessen aufzählen, die Teammitglieder bei der Ausgründung eines Start-ups aus der Academia gehabt haben könnten:
  1. Ich möchte jetzt ein paar Jahre hart arbeiten, damit ich später soviel Geld habe, dass ich mich frühzeitig zur Ruhe setzen kann.
  2. Ich weiß, dass das Molekül Milliarden wert ist und will mich gleich zur Ruhe setzen.
  3. Ich möchte meine akademische Arbeit dadurch beflügeln, dass ich über ein eigens gegründetes Start-up Fördermittel erhalten kann, die nur in Kombination mit einem SME fließen.
  4. Ich möchte berühmt werden.
  5. Ich möchte Chef sein können.
  6. Ich finde Firmenauto, -kreditkarte und -reisen gut.
  7. Ich finde Titel mit "C" klasse (CEO, CFO, CSO, COO etc.).
  8. Ich denke, dass die Labore in Unternehmen deutlich luxuriöser sind als die an der Uni.

Diese Liste kann sicherlich jeder, der jemals Mitglied eines akademischen Gründerteams war, ad infinitum ergänzen.

In einer frühen Phase wäre möglicherweise noch eine entsprechende Angleichung der Interessen und Ziele oder zumindest der Erwartungen diesbezüglich möglich gewesen. Wenn man dann feststellt, dass die erwarteten Ergebnisse sich nicht oder nur unter Aufbietung großer Mühen einstellen, steigt der Frust doch sehr an. Das Aufeinanderprallen nicht ausgesprochener Erwartungshaltungen führt zu unschönen emotional geführten Diskussionen. Dann ist es sehr schwer, das Ruder noch mal herumzureißen. Hinzu kommt, dass ich nach meinem Biologiestudium in einer, wenn auch kleinen, aber doch in Bezug auf Werte und Kultur klassischen Unternehmensberatung sozialisiert wurde. Das heißt, dass es klare Verantwortungsbereiche, Prozesse und Anweisungen gab; dass überdurchschnittliche Leistung und Duldsamkeit einfach vorausgesetzt und "reportet" wurden. Ich kam dann als Externer ins Team, um dieses "zum Sieg zu führen". Da prallen dann schon mal preußische und bajuwarisch/habsburgische Mentalitäten aufeinander. Und ich kann nicht von mir behaupten, dass ich da einen Kantersieg wie 1866 in Königgrätz davon getragen hätte (lacht).

Als Sie zum ersten Mal bemerkt haben, dass etwas nicht so läuft wie geplant – wie ist Ihr Team damit umgegangen?

Es kam dann recht schnell zu einer "Frontenbildung". Ich bin mir sicher, dass jedes einzelne Teammitglied eine eigene implizite Agenda hatte, aber wie in der Politik auch, tun sich dann Fraktionen mit kompatiblen Interessen zu Koalitionen zusammen. Die Koalitionen sind zum einen dauerhafter Natur – sozusagen "natürliche Koalitionspartner" – können zum anderen aber in Bezug auf unterschiedliche Themenfelder aufbrechen und wechseln. Ich persönlich habe einerseits versucht, mich streng an meine Aufgaben und Verantwortlichkeiten als Geschäftsführer zu halten, wie sie im GmbH-Gesetz und in der Verfassung des Unternehmens festgeschrieben sind. Andererseits habe ich versucht, den Interessen der einzelnen Player weitgehend nachzukommen. Das klingt allerdings vernünftiger, als es ist. Denn es führt zu einer Ineffizienz, da nicht an einem Strang gezogen wird und die Unzufriedenheiten der Beteiligten nicht wirklich gelindert werden, da die gemachten Kompromisse meist nicht als ausreichend bewertet werden.

Sie sind nun Teil des Science4Life-Expertennetzwerk und geben Ihre Erfahrung als Coach weiter. Wie helfen Ihnen gerade die negativen Erfahrungen dabei?

Wenn ich als Coach mit einem Team arbeite, führe ich, wenn möglich, zu Beginn eine Art "Tiefeninterview" mit jedem Teammitglied. Hierbei versuche ich, in die tieferen Schichten der Persönlichkeit einzudringen, um zu verstehen, wie die Person tickt und welche persönlichen Ziele sie im Zusammenhang mit dem Start-up verfolgt. Das klingt esoterischer als es eigentlich daherkommt. Gerne ca. zwei Stunden im Café bei Kaffee und Hörnchen. Wenn die Ziele der Teammitglieder zu sehr voneinander abweichen, so ist das im Team offen anzusprechen. Weiter erlaubt es mir herauszubekommen, auf welche Befindlichkeiten ich als Coach im Umgang mit dem Team und den Einzelnen achten muss. Und nicht zuletzt hat das Ergebnis der Gespräche ggf. auch Einfluss auf die unternehmerische Strategie des Start-ups. Um ein einfaches Beispiel zu nennen: wenn ich ein recht homogenes Team von Gründern habe, die eine geregelten Tagesablauf, Urlaub, Familie und die Verbundenheit mit ihrem Heimatort hoch auf der Prioritätenliste ansiedeln, so brauchen wir keine Unternehmensentwicklung zu planen, die die Einwerbung von Risikokapital voraussetzt. So ein Team wird keinen VC-Investor finden, und wenn doch, werden entweder der VC oder das Team sehr unzufrieden werden, vermutlich aber beide.

Welches zentrale Learning würden Sie am liebsten an jeden Gründer weitergeben?

Nicht frei, sondern wörtlich nach Schiller: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet! Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang.“

Bitte erzählen Sie uns noch kurz etwas über sich!

Jahrgang 1966, bin ich in Leverkusen aufgewachsen und habe in Köln, Düsseldorf und Aachen Biologie mit dem Schwerpunkt Biochemie studiert. Nach meiner Promotion war ich in Berlin und München für eine auf Start-ups spezialisierte Unternehmensberatung tätig. Im Jahr 2002 kam ich nach Tirol, wo ich heute noch lebe. Von 2004 bis 2008 hatte ich die Geschäftsführung der AlcaSynn inne. Seit 2008 unterstütze ich unter meiner Marke "Waterbergh" Gründer innovativer Hightech-Unternehmen von der Ausgründung bis zum Verkauf des Unternehmens.

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Aus Ideen entstehen Unternehmen – mit dem Science4Life Venture Cup und Science4Life Energy Cup unterstützen wir Gründer dabei, ihre Geschäftsidee zu realisieren. Gründer aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie haben noch bis zum 14. April 2025 die Chance, ihre Businesspläne in Form von Read-Decks online einzureichen. So profitieren Teilnehmer von einer Teilnahme bei Science4Life Das Besondere am Science4Life Businessplan-Wettbewerb: Unser Netzwerk. Erfahrene Branchen-Experten, Rechtsanwälte, Marketing-Profis sowie Business Angels und Investoren arbeiten seit Jahrzehnten mit uns zusammen, um Gründer zu fördern. In der Businessplanphase können sich die Gewinner auf Preisgelder in Höhe von rund 77.000 Euro freuen. Der Businessplan-Wettbewerb besteht aus drei Phasen: Ideenphase, Konzeptphase und Businessplanphase. Während den Bewerbungsphasen profitieren Start-ups außerdem von Online-Seminaren unserer Experten. Heute erklären wir im Detail, wie die Businessplanphase abläuft. Das Read-Deck als Grundstein der Unternehmensgründung Ziel der dritten und letzten Phase des Businessplan-Wettbewerbs ist es, Gründer bei der Ausarbeitung eines fundierten Businessplans in Form eines Read-Decks zu unterstützen. Denn das Read-Deck ist das Dokument, das wegweisend für die Zukunft eines Start-ups ist. Egal ob bei der Suche nach Business Angels, Venture-Capital-Gebern oder Geschäftspartnern – immer mehr Akteure bewerten das Potential anhand eines Read-Decks statt des klassischen Businessplans in schriftlicher Form. Deshalb müssen die Unterlagen auch die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse der Stakeholder erfüllen. Aber nicht nur während der Gründung sind Businessplan und Read-Deck essentiell, auch als Steuerungs- und Kontrollinstrument übernehmen sie eine wichtige Funktion: Die definierten Unternehmensziele und Planungen dienen nämlich auch dazu, das große Ganze im Blick zu behalten, auf die gesetzten Meilensteine hinzuarbeiten und sich zu fokussieren. Die Bewerbung zur Businessplanphase Der Einstieg in den Science4Life Venture Cup und den Science4Life Energy Cup ist jederzeit möglich. Für die Businessplanphase kann man sich also auch bewerben, wenn man an den vorherigen beiden Wettbewerbsrunden nicht teilgenommen hat. Die Teilnahme am Wettbewerb ist simpel: Die Einreichung des Businessplans findet online über die Science4Life-Webseite statt. Die Teilnehmer müssen sich registrieren, ihren Businessplan in Form eines Read-Decks über das Science4Life-Portal hochladen und erhalten dann eine Teilnahmebestätigung. Science4Life hat über die letzten 27 Jahre ein Expertennetzwerk mit über 300 Partnern aus den jeweiligen Fachbereichen und Branchen sowie aus Rechts- und Patentanwälten, Marketing- und Finanzprofis, Business Angels, Investoren und vielen weiteren Experten aufgebaut. Einige von ihnen bewerten auch die eingereichten Read-Decks: Jedes Gründerteam erhält eine individuelle, schriftliche Einschätzung der Stärken und Schwächen des Read-Decks und damit auch zum Gründungsvorhaben. Die Start-ups haben so die Möglichkeit, das Feedback in Ruhe einzuarbeiten und ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln. Die Bewertungen werden von Gutachtern aus verschiedenen Fachrichtungen, wie beispielsweise Forschung, Marketing, Unternehmensberatung oder Patentrecht, abgegeben. Die unterschiedlichen Blickwinkel geben den Teilnehmern ein umfassendes Feedback in allen wichtigen Bereichen. So profitieren die Gewinnerteams von der Teilnahme an der Businessplanphase Neben den Bewertungen, die alle Gründerteams bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee unterstützen, erhalten die fünf besten Teams des Venture Cup und die drei besten Teams des Energy Cup zusätzlich die Möglichkeit, an den Academy-Days, einem mehrtägigen Workshop, teilzunehmen. Dabei haben sie die Gelegenheit sich intensiv mit verschiedenen hochkarätigen Experten aus Wissenschaft, Industrie und Finanzwelt auszutauschen. Mit den Branchen-Experten werden die Stärken und Schwächen des Geschäftsmodells und des Read-Decks diskutiert, mit Kommunikationsfachleuten wird der dazugehörigen Präsentation der letzte Feinschliff verpasst. Denn die besten fünf Teams des Venture Cup und die besten drei Teams des Energy Cup präsentieren ihre Geschäftsideen vor der Science4Life-Experten-Jury.  Diese legt anschließend die endgültige Reihenfolge der Plätze fest. Preisgelder für die besten fünf Start-ups des Venture Cup  runden den Gewinn ab  Das Preisgled für den 1. Platz im Venture Cup liegt bei 25.000 Euro. Auch die drei besten Teams des Energy Cup können sich über Preisgelder freuen – auf den Gewinner des Energy Cup warten 10.000 Euro. Weitere Informationen zur Businessplanphase und für die Erstellung eines Read-Decks Hilfestellung zum Businessplan bekommen Start-ups schon vor der Einreichung des Businessplans: Das Science4Life-Handbuch gibt detaillierte Informationen, wie ein Businessplan in Form eines Read-Decks aufgebaut und wie die Inhalte aufbereitet sein sollten.

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Zukunftsweisende Lösungen aus Life Sciences, Chemie und Energie – die Gewinner der Konzeptphase 2025

13.03.2025

Blueprint Biomed, EpiCure, Plantman, QuantiLight und TimeTeller holen sich den Sieg in der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup. Beim Science4Life Energy Cup gewinnen Qkera, Radiant Solar und TwinWatt. Neue Technologien, zukunftsweisende Lösungen und beeindruckende Start-ups – auch in diesem Jahr zeigt die Konzeptphase des Startup-Wettbewerbs, welche Innovationen das Potenzial haben, Märkte zu revolutionieren. Während sich die Gewinnerteams des Science4Life Venture Cup auf bahnbrechende Entwicklungen in den Bereichen Medizintechnik, Diagnostik und Biotechnologie konzentrieren, setzen die Gewinner des Science4Life Energy Cup auf nachhaltige Energiekonzepte für eine umweltfreundlichere Zukunft. Individuelle Coachings bei den Academy Days Bevor die besten fünf Geschäftskonzepte aus Life Sciences und Chemie sowie die besten drei Geschäftskonzepte aus dem Bereich Energie ausgezeichnet wurden, gab es für die besten 15 Teams der Konzeptphase wertvolle Coachings im Rahmen der Academy Days. Im Sparring mit jeweils einem persönlichen Coach verfeinerten die Teams ihre Geschäftsvorhaben und hatten die Gelegenheit, diese nochmals auf Plausibilität und Realisierungschancen zu prüfen. Zusätzlich wurden in Kleingruppen die individuellen und juristischen Fragestellungen rund um die Unternehmensgründung besprochen. Neue Ansätze in der Medizintechnik und Diagnostik Das sind die Gewinner der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup: Blueprint Biomed aus Berlin entwickelt innovative Lösungen für die Knochenregeneration. Der aktuelle Goldstandard erfordert dabei oft zusätzliche Eingriffe zur Gewebeentnahme. Das Start-up bietet eine effizientere und patientenfreundlichere Alternative: Ein resorbierbares Biomaterialimplantat, das die körpereigenen Regenerationsmechanismen aktiviert – ganz ohne zusätzlichen Eingriff. Aktuelle Blutkrebs-Medikamente scheitern häufig an Resistenzbildung, geringer Wirksamkeit und starken Nebenwirkungen. Der Wirkstoff von EpiCure aus München, Carbacitabin (CAB), greift gezielt in gestörte epigenetische Mechanismen ein und überwindet diese Limitierungen. Die präklinischen Daten belegen: Das Start-up kann Blutkrebspatienten eine effektive und äußerst gut verträgliche Therapieoption bieten. Plantman aus Köln entwickelt pflanzliche therapeutische Proteine zur Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen. Der innovative Ansatz zielt auf die schädliche Proteinansammlung bei der Huntington-Krankheit ab und soll ihr Fortschreiten verhindern. Im Bereich der Diagnostik vereinfacht QuantiLight aus Heidelberg Blut-Tests auf Medikamentkonzentrationen für 23 Millionen chronisch Kranke. Mit einem handlichen Gerät und Blut aus der Fingerkuppe liefert es laborgenaue Ergebnisse in 15 Minuten – direkt von zu Hause. Das spart Patienten drei Stunden pro Test, senkt Kosten für das Gesundheitssystem und verbessert die Behandlung. Besonders nützlich ist es für Organtransplantierte und klinische Studien. Die TimeTeller GmbH aus Hamburg ermittelt den optimalen Tageszeitpunkt für die Medikamenteneinnahme, um Nebenwirkungen zu minimieren und die Wirksamkeit zu steigern. Die TimeTeller GmbH ist ein Spin-off der Charité – Universitätsmedizin Berlin und basiert auf der Forschung von Angela Relógio im Bereich Krebs und zirkadiane Rhythmen. Innovationen für eine nachhaltige Energiezukunft Die Gewinnerteams des Science4Life Energy Cup setzen auf nachhaltige Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft. Die Qkera GmbH aus Garching löst das größte Problem von Batterien der nächsten Generation durch einen innovativen Durchbruch bei der skalierbaren und günstigen Herstellung von keramischen Festkörperelektrolyten, die dünn, flexibel, hochleitend und sicher sind. Die Technologie entstand durch jahrelange Forschung am MIT/TUM durch Prof. Rupp und die Erfahrung von Andreas Weis im Bereich Nanomaterialien für Energieanwendungen. Radiant Solar aus Konstanz adressiert ein zentrales Problem der Energiewende: Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern (MFH) scheitern an ihrer administrativen und rechtlichen Komplexität. Mit dem Solarstrom-Verteiler von Radiant Solar löst das Start-up dieses Problem an der technischen Wurzel und macht Solaranlagen auf MFH so einfach wie auf Einfamilienhäusern – ganz ohne Mieterstrom oder Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung. Das Team von TwinWatt aus Darmstadt entwickelt eine neue Generation von Windkraftanlagen, die speziell für den Einsatz in Städten und Gewerbegebieten optimiert ist, wo Windenergie bislang ungenutzt blieb. Die optimierte Windführung des Start-ups beschleunigt selbst schwache Winde auf mehr als das Doppelte und steigert so die Energieausbeute erheblich. Die Anlage ist als eigenständige Energiequelle einsetzbar oder lässt sich ideal mit Photovoltaik kombinieren – für eine ganzheitliche, nachhaltige Stromversorgung. Jetzt für die Businessplanphase bewerben! Nach der erfolgreichen Konzeptphase startet nun die finale Runde des Science4Life Venture Cup und des Science4Life Energy Cup: die Businessplanphase. Teilnehmer erhalten professionelles Feedback zu ihrem vollständigen Businessplan in Präsentationsform, haben die Chance auf wertvolle Academy-Days und können attraktive Preisgelder gewinnen. Bewerben können sich alle Start-ups, die maximal zwei Jahre alt sind – auch ohne vorherige Teilnahme an der Konzeptphase. Jetzt anmelden unter www.science4life.de! Einsendeschluss ist der 14. April 2025.

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