03.01.2019

Interview mit Martin Allmendinger, OMM Solutions GmbH

Was Start-ups bei Kooperationen beachten müssen

Kooperationen mit großen Unternehmen können Start-ups eine tolle Chance bieten, eigens entwickelte Innovationen zu realisieren. Doch in der Realität profitieren die Gründer oftmals leider doch weniger von der Zusammenarbeit, wie zuvor erhofft. Was junge Gründer bei Kooperationen beachten sollten, wann sich Partnerschaften lohnen und was für eine erfolgreiche Zusammenarbeit notwendig ist, besprechen wir mit unserem Partner Martin Allmendinger von OMM Solutions.

Herr Allmendinger, vielen Dank für Ihre Zeit. Zuerst einmal: Welche Gründe gibt es für eine Kooperation zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups? Was erhoffen sich die beiden Parteien davon?

Leider wird im Gründungsprozess immer noch viel zu spät das Potenzial, aber auch die Bedeutung und Komplexität von Kooperationen, aufgezeigt.

Zu Ihrer Frage: Die Gründe sind vielseitig und insbesondere bei Kooperationen kommt es immer auf die Einzelfallbetrachtung an. Aktuelle Studien zeigen aber immer wieder, dass Start-up Gründer insbesondere den Zugang zu Kundengruppen bzw. zu einem Markt suchen. Der Aufbau eines eigenen Vertriebsnetzwerks dauert einfach sehr lange und ist damit sehr teuer. Gleiches gilt für die Produktentwicklung. In anderen Fällen kann ein Grund auch schlichtweg eine bessere Marktreputation sein. Es kommt immer auf die Ziele des Start-ups an.

Aus Sicht des Großunternehmens gibt es deutlich mehr Gründe und auch solche, die nicht jedem Gründer sofort einleuchten. Jedes Großunternehmen muss sich einerseits überlegen, wie aufwändig das Innovieren (von der Idee bis zur Markteinführung) mit dem eigenen Ressourceneinsatz ist und ob sie entlang dieses Prozesses alle notwendigen Kompetenzen unkompliziert aktivieren können. Technologie-Start-ups können dementsprechend das perfekte Umsetzungsvehikel für Großunternehmen sein. Denn hinter einem Start-up steht meistens ein hochmotiviertes, gut ausgebildetes und komplementäres Gründerteam, das deutlich besser das Kundenproblem entdeckt und versteht und es dann bestenfalls mit den richtigen Mitteln effizient löst.

Andere Großunternehmen möchten über die Interaktion mit Start-ups bewusst kreative Impulse kultureller Art erhalten, damit die eigenen Mitarbeiter dazulernen. Leider nutzen vereinzelte Großunternehmen auch Start-up Kooperationen zu reinen Imagezwecken, damit sie am Markt als besonders innovativ für Kunden oder attraktiv für zukünftige Mitarbeiter wahrgenommen werden. Die Gründe können also wie gesagt sehr vielschichtig sein.

Was sind häufige Gründe dafür, dass eigentlich sinnvolle Partnerschaften scheitern? Wo sehen Sie die größten Reibungspunkte zwischen neuen und etablierten Unternehmen?

Es kursiert in kooperationsnahen Studien der Richtwert, dass schätzungsweise 50 Prozent aller Partnerschaften zwischen jeglichen Unternehmen scheitern. Von daher muss man sagen, dass Partnerschaften - unabhängig von der Beteiligung eines Start-ups - ohnehin ein anspruchsvolles Vorhaben sind. Durch die gegebene Asymmetrie (in Bezug auf Ressourcen, Kulturen, Prozesse, Führungsstile oder strategische Ziele, etc.) wird die Komplexität noch zunehmend erhöht.

Dementsprechend kann es auch hier wieder viele verschiedene Hemmfaktoren geben, die oftmals ganz individueller oder persönlicher Natur sind. Mal kann es nur an einer Partei oder dann auch an beiden Parteien liegen. Nicht selten versprechen Start-ups beispielsweise mehr, als sie tatsächlich liefern können. Andererseits werden Start-ups oftmals für längere Zeit schlichtweg aus taktischen Gründen hingehalten, weil Großunternehmen mit mehreren Jungunternehmern sprechen. Manchmal ist es aber auch so, dass viele Manager in Großunternehmen kein Gespür dafür haben, was es heißt, in einem Start-up zu arbeiten. Der Manager denkt aufgrund seiner bisherigen Erfahrungen in Quartalen und Monaten, der Unternehmer hingegen in Tagen und Wochen. Auf dieser Basis eine zielführende Zusammenarbeit zu erreichen, kann schon eine besondere Herausforderung darstellen, noch bevor man dann wirklich ein Projekt, unabhängig vom Ausgang, gemeinsam gestartet hat.

Was ich persönlich aber leider immer noch häufig bei größeren Unternehmen sehe, ist, dass sie von Anfang an nicht klar kommunizieren, was sie dem Start-up an Mehrwert oder besonderen „Assets“ bieten können. Hier fehlt Großunternehmen entweder das Wissen zu ihrer eigenen Kooperationskompetenz oder die Empathie, was insbesondere ein Start-up benötigt. Auch wenn das Thema Open Innovation seit über 15 Jahren wissenschaftlich diskutiert wird, sehe ich in der Praxis nach wie vor eher wenig Unternehmen, die Kooperationen systematisch als wertbringendes Werkzeug nutzen und diese Möglichkeit auch entsprechend mit Substanz an andere Marktteilnehmer kommunizieren. 

Welche Fragen sollte sich ein Start-up stellen, bevor es eine Kooperation eingeht?

Zunächst einmal sollten sich alle Gründer gemeinsam sehr gut überlegen, ob sie überhaupt eine Kooperation intern managen können. Da man am Anfang ohnehin viel mit sich selbst beschäftigt ist, sollte dieser Schritt sehr gut überlegt sein. Dann sollte man natürlich nicht zu blauäugig an die Sache herangehen. Kein Großunternehmen geht mit einem Start-up „einfach so“ Projekte ein und investiert zum Spaß Ressourcen. Diesen Umstand sollten sich Gründer immer klar machen. Auch sollten Jungunternehmer bei der Partnerauswahl und der Partner-Annährung strategisch vorgehen und sich im Vorfeld überlegen, was den Wunschpartner speziell auszeichnen soll. Dafür ist sicherlich auch hilfreich, eine Liste auf Basis wichtiger Kriterien zu erstellen. Auf keinen Fall sollten Gründer mit dem erstbesten Kontakt eine Kooperation eingehen, nur weil aktuell viele Medien oder natürlich Großunternehmen die möglichen Chancen und Vorteile daraus betonen.

Gibt es bei Kooperationen Besonderheiten für Start-ups aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie zu beachten?

Ich denke die größte Besonderheit ist, dass man in diesen Branchen - anders als in der IT- oder in anderen weniger regulierten Branchen - deutlich höhere Eintrittsbarrieren hat. Auch gibt es natürlich einen Grund dafür, warum sehr viele Start-ups aus den Bereichen Gesundheit, Chemie oder Life Sciences ein sehr forschungsnahes Gründerteam haben oder an einer forschungsstarken Hochschule angesiedelt sind. D.h. bei diesen Spin-Offs kommen der Dimension der Hochschule, ihrer möglichen Rechte und die der „Academic Entrepreneurs“ eine besondere Bedeutung zu. Auch brauchen solche Spin-Offs natürlich ganz andere Finanzmittel oder Ressourceneinsätze, um nennenswerte Meilensteine zu erzielen. Da brauchen auch Großunternehmen oftmals einen langen Atem, damit sich eine Kooperation wirklich auszahlt. Dies kann man natürlich nicht mit den oft genannten Lieferdiensten oder anderen digitalgetriebenen B2C Start-ups vergleichen.

Gibt es Beispiele für erfolgreiche Partnerschaften zwischen Start-ups und Großkonzernen aus den Branchen Life Sciences, Chemie und Energie?

Aufgrund meiner eigenen Forschung weiß ich, dass Erfolg insbesondere in Bezug auf Kooperationen immer unterschiedlich wahrgenommen wird und natürlich auch unterschiedlich gemessen werden kann. Für Großunternehmen mag leider Erfolg anders aussehen als für die Start-up Gründer. Auch existieren viele performancebasierte Informationen zu Kooperationen gar nicht oder sie dürfen aus rechtlichen Gründen nicht kommuniziert werden. Wenn man den Pressemitteilungen der Großunternehmen Glauben schenkt, sind die meisten Kooperationen natürlich vielversprechend. Generell glaube ich aber, dass es noch zu früh ist, darüber urteilen zu können, weil nach derDotcom-Blase erst zwischen 2016 und 2018 die meisten Start-up-Kooperationsprogramme von Großunternehmen in Deutschland wieder gestartet wurden. Das heißt, man wird erst in den nächsten Jahren sehen, welche Parteien von diesen Kooperationen wirklich profitiert haben und in welchem Umfang. Natürlich muss man hier aber auch immer differenzieren, in welcher Start-up Phase eine Kooperation geschlossen wurde. Generell fällt es einem Großunternehmen leichter, in ein grundsätzlich funktionierendes Modell auf Basis erster Fakten zu investieren, als mit noch unerfahrenen aber motivierten Gründern eine Idee operativ weiterzuspinnen.

Firmen wie Clariant, Merck, EnBW oder E.ON haben vor wenigen Jahren das Potenzial von Start-ups erkannt und entsprechende Kooperationsvehikels aufgebaut, um dann Einzelkooperationen einzugehen. EnBW kooperiert zum Beispiel mit den Start-ups Vialytics, Binando oder Lumenaza. Bei letzterem hatte sich in diesem Jahr auch der Versorgungsdienstleister E.ON beteiligt. E.ON arbeitet wiederum seit 2016 mit dem Berliner Start-up Thermondo zusammen, weil Thermondo früh verstanden hat, die Kundenschnittstelle zu besetzen. Die Großunternehmen Merck und Clariant haben in diesem Jahr eine vertiefte Zusammenarbeit mit den ETH Spin-Offs Ectica Technologies bzw. Haelixa angekündigt. Bei allen diesen Beispielen existiert ein sehr guter Kompetenz-Fit zwischen den Organisationen, wenn auch jede Kooperation unterschiedlich konstruiert ist.

Große Unternehmen und Konzerne können Start-ups unter anderem viel Erfahrung bieten. Doch gibt es auch etwas, das Großkonzerne von Start-ups lernen können?

Absolut. Lernen ist das Stichwort. Generell lebt jede Kooperation vom gegenseitigen Lernen. Großunternehmen sind meistens natürlich an dem Technologieansatz interessiert. Aber aus meiner Sicht können Großunternehmen insbesondere von Start-ups lernen, wie Projekte durch komplementäre Teams mit wenig Mitteln das Maximum zu ihrer Zielerreichung rausholen können. Meistens kommen Großunternehmen erst genau dadurch auf pragmatischere Ansätze, auf die sie allein möglicherweise nie gekommen wären, da sie anderen monetären Grenzen oder zeitlichen Restriktionen unterliegen. Auch bei kundenzentrierten Denkweisen oder beim allgemeinen Auftreten können sich Großunternehmen und ihre Manager bis heute immer noch sehr viel von Start-ups - oder insbesondere von ihren Gründern - abschauen.

Was muss sich in Zukunft verbessern, damit noch mehr Partnerschaften fruchten?

Zuerst einmal muss die Erkenntnis bei allen innovationsorientierten Organisationen weiter reifen, dass es ohne Kooperationen schwieriger wird, in Zukunft noch global wettbewerbsfähig zu bleiben. Nicht umsonst haben die meisten bekannten Großkonzerne in Deutschland ihr eigenes Start-up Kooperationsprogramm ins Leben gerufen. Sie wollen und können nicht auf dieses Innovationspotential verzichten. Wenn man sich darüber hinaus anschaut, wie viele Kooperationen inzwischen branchenübergreifend global geschlossen werden, sollte man sich zukünftig deutlich mehr mit dem Thema strategische Kooperationen beschäftigen und dies auch auf allen Ebenen der Organisation verankern bzw. institutionalisieren. Auch müssen viele Organisationen die Offenheit oder das Offen sein erst lernen. Wenn man sich in Erinnerung ruft, dass viele mittelständische Unternehmen in Deutschland auch als Hidden Champions bezeichnet werden, weil sie zum Teil bewusst nur die notwendigsten Informationen an den Markt tragen, zeigt dies, dass der Umgang mit Offenheit und informeller Kommunikation zum Teil neu erlernt werden muss. Es wirkt natürlich etwas paradox, dass man früher möglicherweise eher erfolgreich wurde, weil man nicht so offen bezüglich Innovationen war, doch heute bewusst offener sein muss, um ein wichtiger Teil eines eng vernetzten Ökosystems zu bleiben oder eben talentierte Start-up-Teams für sich gewinnen zu können. Das heißt natürlich nicht, dass Offenheit immer absolut erfolgsentscheidend ist, aber selbstverständlich fällt Start-ups die Entscheidung leichter, wenn sie einen offenen Partner vorfinden und bereits vorher wissen, wie das Großunternehmen mit Start-ups umgeht.

Haben Sie noch persönliche Ratschläge für Gründer, die eine Kooperation mit einem größeren Unternehmen in Erwägung ziehen?

Erstens sollten Gründer im Team für sich gemeinsam die Schmerzgrenzen definieren. Will man auf Dauer unabhängig bleiben oder kann sich das Team vorstellen, Teile der Organisation oder Entscheidungen für die Organisation in die Hand eines großen Partners zu geben? Selbst wenn es zu keinen Beteiligungen, sondern zu engen Entwicklungs- oder Vertriebskooperationen kommt, muss man immer wissen, dass man danach nicht mehr so autonom agieren kann wie zuvor. Zweitens - wenn man sich im Team dafür entschieden hat -sollte man sich zunächst einen fiktiven Wunschpartner ausmalen, der die Punkte erfüllt, die für das Erreichen des gesteckten Ziels notwendig sind. Drittens sollte sich das Gründerteam dann auch überlegen, warum es für diesen Wunschpartner ebenfalls interessant sein kann, mit ihnen zusammen zu arbeiten. Viertens sollte man sich nun systematisch aber unverkrampft auf die Suche nach diesem Partner machen, wohlwissend, dass man bei seinen Wünschen sehr wahrscheinlich Abstriche machen muss. Und zu guter Letzt sollten Start-ups in der Anbahnung niemals von Anfang an alle Informationen insbesondere zu ihrer Technologie proaktiv offenlegen. Die Jungunternehmer müssen lernen, den Wissensdurst der Großunternehmen je nach Anbahnungsfortschritt strategisch zu steuern und zu dosieren.

Über Martin Allmendinger:

Martin Allmendinger ist studierter Wirtschaftswissenschaftler mit dem Schwerpunkt Medienwirtschaft. Heute beschäftigt er sich als Doktorand an der Universität Stuttgart-Hohenheim mit dem Themenfeld Unternehmensgründungen und Unternehmertum. Seine Fachgebiete sind dabei Corporate Entrepreneurship und innovationsorientierte Partnerschaften. Seit 2017 ist Allmendinger außerdem Geschäftsführer des Technologieberatungsunternehmens OMM Solutions GmbH, das er im Jahr 2014 mitgründete und Mitglied des Science4Life Experten-Netzwerks.

Diesen Artikel teilen

Ähnliche Themen

PR für Start-ups: Warum Sichtbarkeit über Erfolg entscheidet

28.04.2025

In der Frühphase eines Start-ups liegt der Fokus oft auf Produktentwicklung, Finanzierung und Teamaufbau. Doch bei all dem Trubel wird eines häufig unterschätzt: die Kommunikation. Öffentlichkeitsarbeit, oder moderner gesagt: PR – ist kein nettes Beiwerk, sondern ein strategischer Wachstumstreiber. Wer gesehen werden will, muss sichtbar sein. Und wer sichtbar ist, findet statt. PR beginnt bei Stunde Null Der richtige Zeitpunkt für PR? Sofort. Kommunikation beginnt in dem Moment, in dem ein Start-up seine erste Website live stellt oder Investoren kontaktiert. Es geht darum, sich klar zu positionieren: Wofür steht das Unternehmen? Was ist das Alleinstellungsmerkmal – und warum sollte das jemanden interessieren? Diese Fragen sollten früh beantwortet werden, unabhängig davon, ob man mit einer Agentur, einem Freelancer oder intern arbeitet. Eine datenbasierte Kommunikationsstrategie, die Zielgruppen wirklich versteht, spart später Geld, Zeit und Nerven. Komplexe Themen brauchen einfache Storys Gerade technologiegetriebene Start-ups tun sich oft schwer, ihre Ideen so zu vermitteln, dass Außenstehende sie verstehen – und sich dafür begeistern. Doch: Complexity kills, simplicity wins. Gute Kommunikation reduziert, ohne zu banalisieren. Es geht darum, Probleme klar zu benennen, Lösungen überzeugend darzustellen und durch nachvollziehbare Beweise (z. B. Kundenfeedback oder Zahlen) Glaubwürdigkeit aufzubauen. Entscheidend ist dabei nicht nur das Was, sondern auch das Wer: Gründer stehen sinnbildlich für ihre Vision. Wer als Gesicht der Marke sichtbar ist, wird auch als Experte wahrgenommen. Qualität schlägt Quantität Ein häufiger Fehler in der PR ist das Prinzip „Spray and Pray“ – also viele unkoordinierte Maßnahmen, in der Hoffnung, dass irgendwas hängen bleibt. Besser ist es, sich auf wenige, dafür passende Kanäle zu fokussieren. LinkedIn bietet sich zum Beispiel an: kostenfrei, einfach steuerbar, in der Business-Welt etabliert. Statt Hochglanzkampagnen braucht es hier vor allem Kontinuität und Authentizität. Wer regelmäßig dokumentiert, was im Start-up-Alltag passiert – neue Teammitglieder, Kundenfeedback, Veranstaltungen, Learnings – baut organisch Reichweite auf. Sichtbarkeit entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Präsenz. PR ist People Business – die richtige Unterstützung zählt Sobald ein Start-up wächst – etwa ab Series A – reicht das interne Kommunikations-Team oft nicht mehr aus. Dann lohnt es sich, externe Unterstützung zu holen. Aber: Nicht jede Agentur passt zu jedem Start-up. Entscheidend sind Branchenkenntnis, methodisches Know-How und ein gutes Miteinander. Wichtig ist auch, dass Gründerteams wissen, was sie selbst beitragen müssen: Ohne klare Ziele, internes Briefing und aktive Zusammenarbeit funktioniert PR auch mit Profis nicht. Sichtbarkeit ist kein Selbstzweck – sondern strategischer Vorteil Viele Start-ups schrecken vor öffentlichem Auftreten zurück, weil sie nicht „laut“ wirken wollen. Doch Sichtbarkeit ist keine Eitelkeit – sie ist ein Business-Asset. Wer als Thought Leader wahrgenommen wird, erhöht die Chancen auf Medienpräsenz, Panel-Einladungen, neue Partnerschaften und sogar Kundenanfragen. Gute Kommunikation erzeugt Vertrauen – und Vertrauen ist die entscheidende Währung in jeder frühen Wachstumsphase. Wer kommuniziert, führt Eine starke Kommunikationsstrategie kann Investoren überzeugen, Top-Talente anziehen und Kunden begeistern. PR ist mehr als Pressearbeit – sie ist ein strategisches Werkzeug, das Wachstum beschleunigt. Entscheidend ist, früh anzufangen, sich klar zu positionieren und mit Authentizität sichtbar zu bleiben. Denn am Ende gilt: Nicht die Besten setzen sich durch, sondern die, die besser kommunizieren. Wer mehr zum Thema PR für Start-ups erfahren will, hört am besten in unseren Podcast mit PR-Experte Tilo Bonow. Hier geht’s zur Folge.

Weiterlesen

Das ist die Businessplanphase von Science4Life

17.03.2025

Aus Ideen entstehen Unternehmen – mit dem Science4Life Venture Cup und Science4Life Energy Cup unterstützen wir Gründer dabei, ihre Geschäftsidee zu realisieren. Gründer aus den Bereichen Life Sciences, Chemie und Energie haben noch bis zum 14. April 2025 die Chance, ihre Businesspläne in Form von Read-Decks online einzureichen. So profitieren Teilnehmer von einer Teilnahme bei Science4Life Das Besondere am Science4Life Businessplan-Wettbewerb: Unser Netzwerk. Erfahrene Branchen-Experten, Rechtsanwälte, Marketing-Profis sowie Business Angels und Investoren arbeiten seit Jahrzehnten mit uns zusammen, um Gründer zu fördern. In der Businessplanphase können sich die Gewinner auf Preisgelder in Höhe von rund 77.000 Euro freuen. Der Businessplan-Wettbewerb besteht aus drei Phasen: Ideenphase, Konzeptphase und Businessplanphase. Während den Bewerbungsphasen profitieren Start-ups außerdem von Online-Seminaren unserer Experten. Heute erklären wir im Detail, wie die Businessplanphase abläuft. Das Read-Deck als Grundstein der Unternehmensgründung Ziel der dritten und letzten Phase des Businessplan-Wettbewerbs ist es, Gründer bei der Ausarbeitung eines fundierten Businessplans in Form eines Read-Decks zu unterstützen. Denn das Read-Deck ist das Dokument, das wegweisend für die Zukunft eines Start-ups ist. Egal ob bei der Suche nach Business Angels, Venture-Capital-Gebern oder Geschäftspartnern – immer mehr Akteure bewerten das Potential anhand eines Read-Decks statt des klassischen Businessplans in schriftlicher Form. Deshalb müssen die Unterlagen auch die unterschiedlichen Informationsbedürfnisse der Stakeholder erfüllen. Aber nicht nur während der Gründung sind Businessplan und Read-Deck essentiell, auch als Steuerungs- und Kontrollinstrument übernehmen sie eine wichtige Funktion: Die definierten Unternehmensziele und Planungen dienen nämlich auch dazu, das große Ganze im Blick zu behalten, auf die gesetzten Meilensteine hinzuarbeiten und sich zu fokussieren. Die Bewerbung zur Businessplanphase Der Einstieg in den Science4Life Venture Cup und den Science4Life Energy Cup ist jederzeit möglich. Für die Businessplanphase kann man sich also auch bewerben, wenn man an den vorherigen beiden Wettbewerbsrunden nicht teilgenommen hat. Die Teilnahme am Wettbewerb ist simpel: Die Einreichung des Businessplans findet online über die Science4Life-Webseite statt. Die Teilnehmer müssen sich registrieren, ihren Businessplan in Form eines Read-Decks über das Science4Life-Portal hochladen und erhalten dann eine Teilnahmebestätigung. Science4Life hat über die letzten 27 Jahre ein Expertennetzwerk mit über 300 Partnern aus den jeweiligen Fachbereichen und Branchen sowie aus Rechts- und Patentanwälten, Marketing- und Finanzprofis, Business Angels, Investoren und vielen weiteren Experten aufgebaut. Einige von ihnen bewerten auch die eingereichten Read-Decks: Jedes Gründerteam erhält eine individuelle, schriftliche Einschätzung der Stärken und Schwächen des Read-Decks und damit auch zum Gründungsvorhaben. Die Start-ups haben so die Möglichkeit, das Feedback in Ruhe einzuarbeiten und ihre Geschäftsidee weiterzuentwickeln. Die Bewertungen werden von Gutachtern aus verschiedenen Fachrichtungen, wie beispielsweise Forschung, Marketing, Unternehmensberatung oder Patentrecht, abgegeben. Die unterschiedlichen Blickwinkel geben den Teilnehmern ein umfassendes Feedback in allen wichtigen Bereichen. So profitieren die Gewinnerteams von der Teilnahme an der Businessplanphase Neben den Bewertungen, die alle Gründerteams bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee unterstützen, erhalten die fünf besten Teams des Venture Cup und die drei besten Teams des Energy Cup zusätzlich die Möglichkeit, an den Academy-Days, einem mehrtägigen Workshop, teilzunehmen. Dabei haben sie die Gelegenheit sich intensiv mit verschiedenen hochkarätigen Experten aus Wissenschaft, Industrie und Finanzwelt auszutauschen. Mit den Branchen-Experten werden die Stärken und Schwächen des Geschäftsmodells und des Read-Decks diskutiert, mit Kommunikationsfachleuten wird der dazugehörigen Präsentation der letzte Feinschliff verpasst. Denn die besten fünf Teams des Venture Cup und die besten drei Teams des Energy Cup präsentieren ihre Geschäftsideen vor der Science4Life-Experten-Jury.  Diese legt anschließend die endgültige Reihenfolge der Plätze fest. Preisgelder für die besten fünf Start-ups des Venture Cup  runden den Gewinn ab  Das Preisgled für den 1. Platz im Venture Cup liegt bei 25.000 Euro. Auch die drei besten Teams des Energy Cup können sich über Preisgelder freuen – auf den Gewinner des Energy Cup warten 10.000 Euro. Weitere Informationen zur Businessplanphase und für die Erstellung eines Read-Decks Hilfestellung zum Businessplan bekommen Start-ups schon vor der Einreichung des Businessplans: Das Science4Life-Handbuch gibt detaillierte Informationen, wie ein Businessplan in Form eines Read-Decks aufgebaut und wie die Inhalte aufbereitet sein sollten.

Weiterlesen

Zukunftsweisende Lösungen aus Life Sciences, Chemie und Energie – die Gewinner der Konzeptphase 2025

13.03.2025

Blueprint Biomed, EpiCure, Plantman, QuantiLight und TimeTeller holen sich den Sieg in der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup. Beim Science4Life Energy Cup gewinnen Qkera, Radiant Solar und TwinWatt. Neue Technologien, zukunftsweisende Lösungen und beeindruckende Start-ups – auch in diesem Jahr zeigt die Konzeptphase des Startup-Wettbewerbs, welche Innovationen das Potenzial haben, Märkte zu revolutionieren. Während sich die Gewinnerteams des Science4Life Venture Cup auf bahnbrechende Entwicklungen in den Bereichen Medizintechnik, Diagnostik und Biotechnologie konzentrieren, setzen die Gewinner des Science4Life Energy Cup auf nachhaltige Energiekonzepte für eine umweltfreundlichere Zukunft. Individuelle Coachings bei den Academy Days Bevor die besten fünf Geschäftskonzepte aus Life Sciences und Chemie sowie die besten drei Geschäftskonzepte aus dem Bereich Energie ausgezeichnet wurden, gab es für die besten 15 Teams der Konzeptphase wertvolle Coachings im Rahmen der Academy Days. Im Sparring mit jeweils einem persönlichen Coach verfeinerten die Teams ihre Geschäftsvorhaben und hatten die Gelegenheit, diese nochmals auf Plausibilität und Realisierungschancen zu prüfen. Zusätzlich wurden in Kleingruppen die individuellen und juristischen Fragestellungen rund um die Unternehmensgründung besprochen. Neue Ansätze in der Medizintechnik und Diagnostik Das sind die Gewinner der Konzeptphase des Science4Life Venture Cup: Blueprint Biomed aus Berlin entwickelt innovative Lösungen für die Knochenregeneration. Der aktuelle Goldstandard erfordert dabei oft zusätzliche Eingriffe zur Gewebeentnahme. Das Start-up bietet eine effizientere und patientenfreundlichere Alternative: Ein resorbierbares Biomaterialimplantat, das die körpereigenen Regenerationsmechanismen aktiviert – ganz ohne zusätzlichen Eingriff. Aktuelle Blutkrebs-Medikamente scheitern häufig an Resistenzbildung, geringer Wirksamkeit und starken Nebenwirkungen. Der Wirkstoff von EpiCure aus München, Carbacitabin (CAB), greift gezielt in gestörte epigenetische Mechanismen ein und überwindet diese Limitierungen. Die präklinischen Daten belegen: Das Start-up kann Blutkrebspatienten eine effektive und äußerst gut verträgliche Therapieoption bieten. Plantman aus Köln entwickelt pflanzliche therapeutische Proteine zur Bekämpfung neurodegenerativer Erkrankungen. Der innovative Ansatz zielt auf die schädliche Proteinansammlung bei der Huntington-Krankheit ab und soll ihr Fortschreiten verhindern. Im Bereich der Diagnostik vereinfacht QuantiLight aus Heidelberg Blut-Tests auf Medikamentkonzentrationen für 23 Millionen chronisch Kranke. Mit einem handlichen Gerät und Blut aus der Fingerkuppe liefert es laborgenaue Ergebnisse in 15 Minuten – direkt von zu Hause. Das spart Patienten drei Stunden pro Test, senkt Kosten für das Gesundheitssystem und verbessert die Behandlung. Besonders nützlich ist es für Organtransplantierte und klinische Studien. Die TimeTeller GmbH aus Hamburg ermittelt den optimalen Tageszeitpunkt für die Medikamenteneinnahme, um Nebenwirkungen zu minimieren und die Wirksamkeit zu steigern. Die TimeTeller GmbH ist ein Spin-off der Charité – Universitätsmedizin Berlin und basiert auf der Forschung von Angela Relógio im Bereich Krebs und zirkadiane Rhythmen. Innovationen für eine nachhaltige Energiezukunft Die Gewinnerteams des Science4Life Energy Cup setzen auf nachhaltige Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft. Die Qkera GmbH aus Garching löst das größte Problem von Batterien der nächsten Generation durch einen innovativen Durchbruch bei der skalierbaren und günstigen Herstellung von keramischen Festkörperelektrolyten, die dünn, flexibel, hochleitend und sicher sind. Die Technologie entstand durch jahrelange Forschung am MIT/TUM durch Prof. Rupp und die Erfahrung von Andreas Weis im Bereich Nanomaterialien für Energieanwendungen. Radiant Solar aus Konstanz adressiert ein zentrales Problem der Energiewende: Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern (MFH) scheitern an ihrer administrativen und rechtlichen Komplexität. Mit dem Solarstrom-Verteiler von Radiant Solar löst das Start-up dieses Problem an der technischen Wurzel und macht Solaranlagen auf MFH so einfach wie auf Einfamilienhäusern – ganz ohne Mieterstrom oder Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung. Das Team von TwinWatt aus Darmstadt entwickelt eine neue Generation von Windkraftanlagen, die speziell für den Einsatz in Städten und Gewerbegebieten optimiert ist, wo Windenergie bislang ungenutzt blieb. Die optimierte Windführung des Start-ups beschleunigt selbst schwache Winde auf mehr als das Doppelte und steigert so die Energieausbeute erheblich. Die Anlage ist als eigenständige Energiequelle einsetzbar oder lässt sich ideal mit Photovoltaik kombinieren – für eine ganzheitliche, nachhaltige Stromversorgung. Jetzt für die Businessplanphase bewerben! Nach der erfolgreichen Konzeptphase startet nun die finale Runde des Science4Life Venture Cup und des Science4Life Energy Cup: die Businessplanphase. Teilnehmer erhalten professionelles Feedback zu ihrem vollständigen Businessplan in Präsentationsform, haben die Chance auf wertvolle Academy-Days und können attraktive Preisgelder gewinnen. Bewerben können sich alle Start-ups, die maximal zwei Jahre alt sind – auch ohne vorherige Teilnahme an der Konzeptphase. Jetzt anmelden unter www.science4life.de! Einsendeschluss ist der 14. April 2025.

Weiterlesen